Ausfälle bei der S1: Wie kommt man von Hilden nach Solingen?

Zu wenig Züge und Personalmangel – Pendler sind genervt

„Liebe Fahrgäste, aus betrieblichen Gründen endet der Zug bereits hier. Für die Weiterfahrt nach Solingen: bitte nutzen Sie den nächsten Zug.“ So oder ähnlich klingt es mehrfach pro Woche bei der Anfahrt zum Hildener Zentralbahnhof, wenn Pendler mit der S1 aus Düsseldorf kommend Richtung Klingenstadt fahren wollen. Das Problem ist nicht neu: Die Deutsche Bahn hat zu wenig Züge, um den Fahrplan zu Spitzenzeiten einzuhalten. Doch es ändert sich offenbar nichts. Die Fahrgäste bleiben buchstäblich auf der Strecke und sind einfach nur genervt. Und die DB bedient wieder einmal sämtliche Klischees: Die Bahn kommt – eben nicht!

Um die Verspätungen wieder aufzufangen, fährt die S1 ab Hilden einfach nicht nach Solingen durch. Selbst der S-Bahnhof Hilden-Süd kann nicht mehr angefahren werden, weil beim Zentralbahnhof die letzte Weiche ist, um den Zug wenden zu können.
Das ärgert auch den SPD-Landtagsabgeordneten Sven Wolf aus Remscheid: „Wir wollten von der Landesregierung wissen, warum ausgerechnet auf der vielgenutzten Pendlerstrecke S1 selbst zu Stoßzeiten Kurzzüge eingesetzt wurden. Nach Angaben des VRR fehlen der Deutschen Bahn zwei S-Bahn-Fahrzeuge, die durch Brände nicht zur Verfügung stehen“, schreibt er auf seiner Internetseite. „Andere Fahrzeuge werden umgestaltet oder repariert. Offensichtlich kann die Deutsche Bahn die Fahrzeuge nicht mehr laut Plan bereitstellen. Dazu kam noch Personalmangel in der Ferienzeit und damit kam es obendrein zu Zugausfällen. Auf Vorschläge des VRR zu einer Umschichtung von anderen S-Bahn-Linien sei die Deutsche Bahn nicht eingegangen, berichtet die Landesregierung.“
Ziemlich unbefriedigend, findet der Mandatsträger der Opposition im Landtag: „Einerseits sagt die Landesregierung, das Vorbeifahren an Haltestellen darf nur der Ausnahmefall sein – aber der Ausnahmefall passiert so oft, dass das bereits ein strukturelles Problem ist. Das zeigt, dass hier etwas beim Management grundsätzlich im Argen ist. (…) Runde Tische, Gespräche, geplante Maßnahmen, Handlungspakete – schön und gut. Entscheidend ist aber nachher nur eins: was an den Bahnsteigen einrollt oder eben nicht einrollt. Und da haben wir Pendlerinnen und Pendler so unsere eigenen Erfahrungen.“

 

Was sagen DB und VRR?