Vorschlag zur Wehrdienst-Reform: Minister setzt auf Best-Auswahl statt Zwang

12.06.2024

Pistorius' Pläne zur Verteidigungsbereitschaft ohne altes Modell – Fokus auf Motivation und Eignung

Inmitten verschärfter globaler Krisen und Konflikte hat Verteidigungsminister Boris Pistorius am 12. Juni in der Bundespressekonferenz seinen Ansatz für einen „Neuen Wehrdienst“ präsentiert. Die Maßnahme zielt darauf ab, „die Verteidigungsbereitschaft Deutschlands zu stärken“, ohne die alte Wehrpflicht wieder einzuführen. Die Wehrpflicht wurde 2011 ausgesetzt, ist jedoch im Grundgesetz verankert und kann durch ein einfaches Gesetz wieder aktiviert werden.

 

Eckpunkte des neuen Wehrdienst-Modells

Das Konzept des „Neuen Wehrdienstes“ basiert auf Freiwilligkeit und einer Auswahl nach Eignung und Motivation. Alle wehrdienstfähigen Männer und Frauen soll ein Fragebogen zu „körperlicher Fitness und Motivation“ für den Bundeswehrdienst zugeschickt werden. Während die Beantwortung für Männer verpflichtend ist, bleibt sie für Frauen freiwillig.

Ein Teil der männlichen Befragten soll daraufhin zu einer Musterung aufgefordert werden. Frauen können sich freiwillig mustern lassen. Diejenigen, die als „am besten geeignet und motiviert“ gelten, sollen abschließend ausgewählt werden.

 

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Angesichts begrenzter Kapazitäten, die seit der Aussetzung der Wehrpflicht 2011 bestehen, sollen im ersten Jahr rund 5.000 zusätzliche Soldatinnen und Soldaten ausgebildet werden.

 

Wehrdienst-Länge und Reservistenkonzept

Die Dienstpflichtigen sollen dann zwischen einem sechsmonatigen Grundwehrdienst und einem Wehrdienst von bis zu 23 Monaten wählen dürfen. Längerdienende sollen zusätzliche Weiterqualifizierungsmöglichkeiten erhalten.

Nach dem Wehrdienst sollen die Soldaten in die Reserve überführt werden, um im Spannungs- oder Verteidigungsfall zur Verfügung zu stehen. Auch bereits Gediente sollen erfasst werden, um eine umfassende Reservebasis zu gewährleisten.

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Nun stellt sich die Frage, ob die Ampel-Parteien diesen Weg mit gehen wollen…

 

Quelle: Bundesverteidigungsministerium

 


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