Letzte Generation blockiert zwei Flughäfen – und das ist erst der Anfang

25.07.2024

Warum sich die Aktivisten wieder festkleben – Auf was sich Urlaubsreisende einstellen müssen

Sie haben genervt, aber damit eben auch viel Aufmerksamkeit für ein wichtiges Thema erzeugt. Das Ziel – nämlich mehr politische Maßnahmen für Klimaschutz – haben viele Menschen befürwortet, jedoch nicht die Art des Protestes. Im Januar 2024 hatte die Aktivisten-Organisation „Die letzte Generation“ eigentlich angekündigt, sich nicht mehr festzukleben, um so den Verkehr zu blockieren. Vielmer solle es eine „neue Ära und Strategie“ geben, nämlich „nur“ so genannte "ungehorsame Versammlungen“ und „direkte Konfrontationen“ von „Verantwortlichen der Klimazerstörung vor laufenden Kameras“.

Daraufhin wurde es verhältnismäßig ruhig – bis jetzt. Denn nun haben sich einige Mitglieder der „Letzten Generation“ zurück gemeldet – und sorgen wieder für Chaos sowie Unverständnis und Verärgerung in der Bevölkerung.

Und das ist erst der Anfang. So erklärt beispielsweise die Aktivistin und Studentin Lina Schinköthe (22): „Diesen Sommer passiert etwas, das es so noch nicht gab: Ein vereintes Aufbegehren. Ein Aufbegehren gegen Öl.“

 

Worum geht es da?

 

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Erste Blockaden an Flughäfen Köln/Bonn und Frankfurt

Am Mittwochmorgen, 25. Juli 2024, haben sich fünf Mitglieder der „Letzten Generation“ auf einem Rollfeld und einer Fahrbahn des Flughafens Köln-Bonn festgeklebt und damit den Flugverkehr lahm gelegt. Laut Medienberichten sind sie durch einen Zaun und mit Fahrrädern auf das Gelände gelangt. Die Polizei hat die Aktivisten im Laufe des Vormittag festgenommen.



Am Donnerstagmorgen, 25. Juli 2024, ging es auf dem Flughafen Frankfurt nahtlos weiter: Auch hier haben sich Klimaaktivisten Zugang zum Gelände verschafft: „Aus Sicherheitsgründen wurde umgehend der Flugbetrieb am gesamten Flughafen zeitweise eingestellt“, schreibt die Pressestelle. Ab 7:50 Uhr waren alle Start- und Landebahnen wieder in Betrieb. Trotzdem gab es rund 140 Flugannullierungen, und im Laufe des Tages ist weiterhin mit Verzögerungen im Betriebsablauf zu rechnen.

 

Nun fragen sich natürlich jetzt viele Fluggäste – insbesondere in der Ferienzeit: Kann das auch an meinem Flughafen passieren? Wird auch mein Urlaub damit ins Wasser fallen?

Das steht leider zu befürchten.

 

Verbraucherzentrale: Welche Rechte haben Fluggäste bei einem Ausfall?

 

Start der Kampagne „Oil kills“

Kehrt der Spuk zurück? Bekommt jetzt wieder die Bevölkerung die Proteste zur spüren? Die „Letzte Generation“ wollte doch eigentlich nur noch die Politik nerven und sich eben nicht mehr festkleben…?

 

Nun, wenn man sich die Erklärung noch einmal anschaut, steht dort im Wortlaut: „Statt uns in Kleingruppen aufzuteilen und Straßenblockaden zu machen, werden wir gemeinsam mit vielen Menschen ungehorsame Versammlungen machen (…) Das Kapitel des Klebens und der Straßenblockaden endet damit“, gemeint sind also „nur“ die Straßen, und offenbar nicht die Flughäfen. Denn weiter heißt es: „Zum anderen werden wir verstärkt Orte der fossilen Zerstörung für unseren Protest aufsuchen, so wie es in der Vergangenheit schon bei Protesten an Öl-Pipelines, Flughäfen oder dem Betriebsgelände von RWE der Fall war.“

Und genau das passiert jetzt.

 

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Denn „Die Letzte Generation“ hat am 24. Juli 2024 (also am Protesttag in Köln/Bonn) die internationale Kampagne „Oil kills“ gestartet und damit „ein neues Kapitel des staatenübergreifenden Widerstands eingeläutet“.


Länder wie USA, Kanada, die Schweiz, Österreich, die Niederlande, Norwegen, Finnland, Großbritannien und Spanien hätten sich bereits dieser Bewegung angeschlossen, sagt die Studentin und Aktivistin Lina Schinköthe: „Der internationale Zusammenschluss wird in den nächsten Wochen weltweit koordiniert an Flughäfen protestieren, um der globalen fossilen Zerstörung friedliche Entschlossenheit entgegenzusetzen.“

 

Jetzt stellt sich natürlich auch die Frage: Warum konnten die beiden Flughäfen das Eindringen der Aktivisten nicht verhindern – und wird es nun verstärkte Sicherheitsmaßnahmen an allen Flughäfen geben, damit so etwas nicht noch einmal passiert…?

Denn eins ist klar: Das Eindringen auf ein Flughafengelände (oder in ähnliche Hochsicherheitsbereiche) ist schlicht und ergreifend eine Straftat – und obendrein höchsgradig gefährlich!

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Pressefotos: Die Letzte Generation

 


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