Hitzeaktionstag: Gesundheitsbündnis fordert konsequente Maßnahmen

05.06.2024

Über 50 Institutionen drängen auf gesetzliche und finanzielle Unterstützung für effektiven Hitzeschutz.

Ein breites Bündnis aus Akteuren des Gesundheitswesens und weiteren Organisationen ruft anlässlich des heutigen Hitzeaktionstags, 5. Juni 2024, dazu auf, Hitzegefahren ernster zu nehmen und den gesundheitlichen Hitzeschutz konsequent umzusetzen. Unter dem Motto "Deutschland hitzeresilient machen - wir übernehmen Verantwortung" schließen sich über 50 Institutionen und Verbände der Initiative von Bundesärztekammer, Deutscher Allianz Klimawandel und Gesundheit, AWO Bundesverband, Deutscher Krankenhausgesellschaft, Deutschem Pflegerat, GKV-Spitzenverband und Hausärztinnen- und Hausärzteverband an.

 

Das Jahr 2023 markierte das bisher wärmste Jahr in Deutschland und Europa, was den dringenden Handlungsbedarf unterstreicht. Besonders gefährdet sind Risikogruppen, die aufgrund demographischer Entwicklungen stark zunehmen. Eine aktuelle Studie zeigt, dass etwa 10 Millionen Beschäftigte während Hitzewellen stark belastet sind. Zukünftig muss Deutschland mit gefährlicheren meteorologischen Hitzeszenarien rechnen.

 

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Die Organisationen fordern in einem gemeinsamen Katalog klare gesetzliche Regelungen für Hitzeschutz auf allen staatlichen Ebenen, finanziell unterstützt von Bund und Ländern. Neben Gesundheitsgesetzen sollten auch Bau- und Arbeitsrecht sowie der Zivil- und Katastrophenschutz den Hitzeschutz berücksichtigen. Dringende Investitionen seien aus wirtschaftlicher Perspektive unverzichtbar.

 

Der Hitzeaktionstag 2024 zeigt jedoch auch positive Beispiele von Eigeninitiativen in stationärer Pflege, Kindertagesstätten und Sport. Bundesweit finden Pressekonferenzen, Symposien und Aktionen statt, um das Thema Hitzeschutz zu beleuchten.

 

  • Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, betont die Notwendigkeit, die Gesundheitssysteme auf längere und intensivere Hitzeperioden vorzubereiten, um Erkrankungen und Todesfälle zu vermeiden. Kathrin Sonnenholzner von der AWO hebt die besondere Betroffenheit vulnerabler Gruppen hervor.
  • Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth fordert finanzielle Unterstützung für klimasensible Beratung in Hausarztpraxen.
  • Dr. Doris Pfeiffer vom GKV-Spitzenverband betont die Bedeutung kommunaler Hitzeschutzmaßnahmen, unterstützt von den Krankenkassen.
  • Dr. Gerald Gaß von der Deutschen Krankenhausgesellschaft sieht in Investitionsprogrammen für Kliniken eine Notwendigkeit. Jana Luntz vom Deutschen Pflegerat fordert mehr Mitspracherechte für Pflegefachpersonen, um Hitzeschutz gezielt umsetzen zu können.
  • Dr. Martin Herrmann von KLUG appelliert an die Politik, Hitzeschutz gesetzlich zu verankern und in den Haushalten zu berücksichtigen.

Die vollständigen politischen Forderungen zum Hitzeaktionstag 2024 sind auf der Website des Bündnisses verfügbar.

 

Quelle: Bundesärztekammer

 


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