Carolabrücke in Dresden teilweise eingestürzt
11.09.2024Fernwärmeleitungen ausgefallen – keine Personen zu Schaden gekommen
Der gesamte Bereich um die Carolabrücke sowie die Brücke wurden gesperrt. Davon betroffen ist auch der Elberadweg, das Terrassenufer sowie die Bundeswasserstraße Elbe.
Personen kamen bislang nicht zu Schaden, heißt es weiter: „Auf Grund des Defektes der Fernwärmeleitungen fiel im gesamten Stadtgebiet die Fernwärme aus.“
Im Laufe des Tages konnte die Versorgung nach und nach wieder hergestellt werden, u.a. an den Standorten Friedichstadt und Löbtau des Städtischen Klinikums Dresden. Der Klinikbetrieb läuft an allen Standorten, einschließlich Neustadt/Trachau ohne Einschränkungen für die medizinische Patientenversorgung. Das gilt auch für die operative Versorgung.
„Es ist aber nicht auszuschließen, dass die Maßnahmen zur Wiederversorgung noch bis morgen früh andauern“, teilte die Stadtverwaltung am frühen Nachmittag mit. „Dass ein Defekt der Fernwärmeleitung in der Brücke die Ursache für den Einsturz ist, kann zum jetzigen Zeitpunkt und zum derzeitigen Kenntnisstand ausgeschlossen werden.“
45 Prozent der Dresdner Haushalte werden mit Fernwärme versorgt. Das sind rund 132.000 Wohnungen in 8.417 Häusern.
ZDB fordert ein umfassendes Investitionsprogramm in die Infrastruktur
Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) nimmt das Unglück zum Anlass, um auf den Zustand der Brücken allgemein aufmerksam zu machen: „Es sieht wohl so aus, als wenn die eingestürzte Brücke ein trauriges Symbol der deutschen Infrastruktur ist und uns den dringenden Handlungsbedarf vor Augen führt. Viele Brücken, vor allem in den westlichen Bundesländern, wurden zwischen 1960 und 1985 gebaut und sind in die Jahre gekommen“, heißt es in einer Erklärung. „Es braucht dringend mehr staatliche Initiativen und Investitionen, um das Brückennetz in Deutschland nachhaltig zu sichern. Es geht nicht nur um die Vermeidung von Unfällen und Tragödien, sondern um unsere leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur.“
Nur durch frühzeitige und umfassende Investitionen könnten die Sicherheit und Funktionalität der Bauwerke langfristig garantiert werden: „Wir sprechen hier nicht über Ad-hoc-Maßnahmen, sondern über eine Investitionsperspektive von 10, besser 20 Jahren, um Personal und Geräte aufbauen zu können."
Quelle: Feuerwehr und Stadtverwaltung Dresden / ZDB
Foto: Feuerwehr Dresden
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