Monheim gräbt Langenfeld das Wasser ab: Streit zwischen Bürgermeistern kocht hoch

31.12.2024

Gänseliesel-Stadt will Kooperation im Verbandswasserwerk kündigen – Frank Schneider hält das für „verantwortungslos“

Zwischen den Städten Langenfeld und Monheim knirscht es gerade mächtig im Gebälk. Und der Grund dafür hat obendrein seinen Ursprung in Leverkusen. Was war da los? Eine Mehrheit im Monheimer Stadtrat hat kurz vor Weihnachten beschlossen, die Zusammenarbeit mit der Stadt Langenfeld am gemeinsamen Verbandswasserwerk zum Ende des Jahres 2026 aufzukündigen.

Denn im Gegensatz zu seinem Amtskollegen Daniel Zimmermann aus der Gänselieselstadt hält es Posthorn-Bürgermeister Frank Schneider keineswegs für eine gute Idee, dass der Bundesligist Bayer 04 im Bereich Laacher Hof ein neues Trainingszentrum errichten will (Mehr Hintergrundinfos dazu gibt es hier): „Für mich ein Zeichen von Unvernunft und Verantwortungslosigkeit beim Umgang mit der Versorgung mit dem wichtigsten Lebensmittel Wasser“, heißt es in einem Statement kurz vor den Feiertagen.

 

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„Trinkwasserversorgung wichtiger als sportliche Interessen Dritter“

Die Bedeutung der Trinkwasserversorgung von mehr als 100.000 Menschen in beiden Städten sei „größer und bedeutender als persönliche Feldzüge oder Projekte, deren Mehrwert noch nicht einmal die meisten Monheimer Parteien erkennen können“. Den Plan für das Trainingscampus von Bayer 04 sieht Schneider „aus wasserrechtlicher Sicht enorm kritisch“. Außerdem glaubt er nicht, dass „die übergeordneten Behörden für ein Projekt dieser Art eine Genehmigung aussprechen werden“.


Aufgabe des Verbandswasserwerkes sei die Trinkwasserversorgung und der Trinkwasserschutz für die Bürgerinnen und Bürger in Langenfeld und Monheim, so Schneider: „Wirtschaftliche oder sportliche Interessen Dritter und der Realisierungswillen des Monheimer Bürgermeisters müssen dahinter zurückstehen.“

Eine Trennung der Trinkwasserversorgung zwischen den beiden Städten würde „enorme Kosten“ verursachen und Jahre dauern: „Es ist schlichtweg Irrsinn, in den aktuellen Haushaltslagen beider Nachbarstädte solche völlig unnötigen Kosten zu schaffen.“

 

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Neuabschluss nach der Kommunalwahl?

Schneider will weiterhin an der jahrzehntelangen Kooperation beider Städte in der Trinkwasserversorgung festhalten und mit der Stadt Monheim das Verbandswasserwerk betreiben.

Nun setzt er darauf, „dass nach der Kommunalwahl im September 2025 eine von Vernunft getragene Entscheidung vom dann neu gewählten Rat der Stadt Monheim zur Fortsetzung oder einem Neuabschluss eines Kooperationsvertrages getroffen wird“. Allerdings wird er dann auch nicht mehr im Amt sein, denn er tritt diesmal auch nicht mehr als Bürgermeister-Kandidat an – ebenso wie Daniel Zimmermann. Es werden sich also die Nachfolger mit dem Problem befassen müssen, und ggf. die Wassergräben wieder zuschütten. 

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Archivfoto: anzeiger24.de

 


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