
Kriminalstatistik 2024: Mehr Straftaten, aber auch mehr Festnahmen im Kreis Mettmann
13.03.2025Zahlen unter dem Landesdurchschnitt, aber trotzdem weiterhin hoch
„Zwar gab es mehr Straftaten als im Vorjahr, dennoch konnte die Polizei trotz der damit einhergehenden höheren Belastung mehr Tatverdächtige ermitteln“, das ist eine Bilanz zur polizeilichen Kriminalstatistik für den Kreis Mettmann für das Jahr 2024. Die Kreispolizeibehörde Mettmann hat am 12. März 2025 die Zahlen veröffentlicht.
Straftaten
Insgesamt stiegen die im Kreis Mettmann zur Anzeige gebrachten Straftaten um 5,81 Prozent auf eine Summe von nun 31.492 (29.764 in 2023) an.
Die meisten Fallzahlen gab es in Ratingen (6.236 in 2024 / 5.790 im Vorjahr), gefolgt von
- Velbert (4.868 / 4690)
- Hilden (4.308 / 3.899)
- Langenfeld (3.855 / 3.878)
- Monheim (3.231 / 3316)
- Erkrath (2.293 / 2.285)
- Mettmann (2.171 / 1946)
- Haan (1.669 / 1.573)
- Heiligenhaus (1.641 / 1.363)
- und „Schlusslicht“ Wülfrath (1.220 / 1.024).
Geht es um die Kriminalitätshäufigkeitszahlen (Indikator für die Gefährdung der Bevölkerung durch Kriminalität, bezogen auf die bekannt gewordenen Fälle auf 100.000 Einwohner), so sieht das Bild wieder aus:
- Hilden (7.736 in 2024 / 6.986 im Vorjahr)
- Monheim (7.423 / 7.703)
- Ratingen (7.126 / 6.626)
- Langenfeld (6.435 / 6.487)
- Heiligenhaus (6.171 / 5.109)
- Velbert (5.903 / 5.689)
- Wülfrath (5.807 / 4.853)
- Mettmann (5.539 / 4.973)
- Haan (5.462 / 5.150)
- Erkrath (5.235 / 5.210)
Der Gesamtwert für den Kreis Mettmann liegt in 2024 bei 6.424 und ist damit ebenfalls stetig angestiegen (6.077 in 2023, 5.911 in 2022, 5.304 in 2021, 5.668 im ersten „Corona-Jahr“ 2020 und 5.527 in 2019). Dennoch liegt der Kreis Mettmann weit unter dem NRW-Landesdurchschnitt von 7.689 (7.788 in 2023, 7.624 in 2022, 6.703 in 2021, 6.774 in 2020 und 6.847 in 2019).
Aufklärung
Die Aufklärungsquote ist im Vergleich zum Vorjahr minimal gesunken – von 54,33 % in 2023 (bei 29.764 Fallzahlen) auf 54.31 % (bei 31.492).
Zum Vergleich: in 2018 gab es eine Aufklärungsquote von 55,24 % bei „nur“ 27.965 Fällen, danach schwankte der Wert zwischen 53 und 54 %. Die niedrigste Quote gab es 2022 mit 51,62 % bei 28.634 Fallzahlen.
Insgesamt wurden 12.648 Tatverdächtige aufgespürt – „so viele wie noch nie zuvor im Vergleichszeitraum der vergangenen zehn Jahre“, betonen Kreisdirektor Philipp Gilbert, der Leitende Polizeidirektor Thomas Schulte sowie der Leiter der Direktion Kriminalität Jan Mertin. In 2023 waren es 12.163, in 2022 insgesamt 11.167 und in 2021 gingen 10.522 Verdächtige der Polizei ins Netz.
Körperverletzungen, Messerattacken, Sexualdelikte, Einbrüche und Trickbetrug
„10.151 dieser Taten und damit rund 80 Prozent wurden von Erwachsenen verübt, die übrigen 20 Prozent von Jugendlichen, Heranwachsenden und Kindern.“
Kriminaldirektor Mertin machte deutlich, dass der größte Anteil der Delikte der „leichten und mittleren Kriminalität“ zuzuschreiben seien: „Straftaten gegen das Leben, Raubdelikte und Sexualstraftaten machen im Verhältnis einen geringen Teil aller Fälle aus, nämlich 3 Prozent. Die meisten Fälle haben wir in den Bereichen Diebstahl, Sachbeschädigung und Körperverletzung.“
Dennoch ist die Zahl der Sexualdelikte so hoch wie nie zuvor.
Die Zahl der Körperverletzungsdelikte ist um 13 Prozent angestiegen: „Wir stellen fest, dass die Hemmschwelle zuzuschlagen, gesunken ist“, so Jan Mertin weiter.
Insbesondere hat sich die Zahl der Straftaten mit Einsatz von Messern extrem erhöht.
Außerdem habe es im Jahr 2024 insgesamt 429 „vollendete Wohnungseinbrüche“ im Kreis Mettmann gegeben, das waren 88 mehr als im Vorjahr. „Hier bewegen wir uns mittlerweile wieder auf dem Niveau von der Zeit vor Corona“, so Thomas Schulte.
Und auch die „Enkeltrick“-Betrüger und „Schockanrufer“ schlugen vermehrt zu: So wurden insgesamt 118 „vollendete Taten“ bei 1.762 Versuchen registriert. Dabei gaben sich die Täterinnen und Täter vor allem als falsche Polizeibeamte und falsche Bankangestellte aus und agierten von ausländischen Callcentern aus.
Insgesamt entstand ein Beuteschaden in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro.
Hier eine Übersicht zu den einzelnen Straftaten
Bericht: Achim Kaemmerer
Symbolfoto: anzeiger24.de
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