Bayer 04-Traininigszentrum: Warum ausgerechnet in Monheim?

06.09.2024

Verein will Grundstücksflächen am Laacher Hof bauen

Auf den großen Grundstücksflächen am Laacher Hof soll ein neues Trainingszentrum des Vereins Bayer 04 Lverkusen entstehen. Nicht nur in der Stadt Langenfeld regt sich Widerstand, auch Monheims Grüne zeigen sich entsetzt darüber, dass in Nähe des Wasserschutzgebiets 14 Fußballplätze auf einer Fläche von 22 Hektar entstehen sollen. "Wir sind entsetzt, dass diese Planung unterstützt wird ohne dass das im Rat besprochen wurde", so Sabine Lorenz (Bündnis 90/Die Grünen) im Ausschuss für Klimaschutz, Stadtplanung und Verkehr.

 

Trinkwasserversorgung gefährdet

Die Fraktion kritisiert, dass die Planung, die großflächig zur Versiegelung führe und durch sie Ackerland dauerhaft verloren gehe, potenziell die Trinkwasserversorgung für die Monheimer gefährde und Kaltluftschneisen erheblich beeinträchtigen würden. “Für Monheimer Bürger ergeben sich maßive Nachteile. Was ist das Positive für die Monheimer? Was haben die Monheimer davon, wenn auf dieser Fläche gebaut wird un diese ganzen Nachteile entstehen?” so Lorenz. Alle Vorbehalte seien unbegründet, so Bürgermeister Daniel Zimmermann. “Für die Trinkwasserqualität gibt es durch diese Planung keine Einschränkungen, im Gegenteil. Die Trinkwasserqualität wird sich durch die Planung verbessern”, bekräftigt das Stadtobehaupt. Das sei gutachterlich nachgewiesen. “Derzeit findet dort Landwirtschaft statt, da gibt es immer Eintrag von Nitraten ins Grundwasser, Pflanzenschutzmittel werden dort ausgebracht.” Da sei eindeutig das Plus auf Seiten der Sportplatzplanung.

 

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Trainingstandort in der Region

Man befände sich am Beginn des Verfahrens. Bayer Leverkusen 04 suche einen Trainingstandort hier in der Region. Diese Flächen befinden sich seit vielen Jahrzehnten im Eigentum der Firma Bayer. Zimmermann. “Es ist was die eigentumsrechtliche Situation angeht, ein potenziell geeigneter Standort.” Auf dieser Grundlage habe eine Vorprüfung stattgefunden, ob das auch in sonstiger Hinsicht ein geeigneter Standort sei. Diese Vorprüfung habe in wasserrechtlicher und planungsrechtlicher Hinsicht ergeben, dass die Umsetzung möglich sei. “Auf dieser Basis werden wir jetzt in ein formelles Verfahren einsteigen”, so der Bürgermeister. Die Stadt Monheim müsste ein Bebauungsplanverfahren durchführen, in dem sämtliche Belange ladeplanerischer Art, Umweltschutz, Artenschutz und Gewässerschutz zu berücksichtigen sind.

 

Baugenehmigung durch Monheim

Erst am Ende so eines Verfahrens, wenn alle Fachbehörden beteiligt sind, könnte dann eine Baugenehmigung stehen, die die Stadt Monheim dann erteilt. “Wir werden in den nächsten Monaten das entsprechende Verfahren einleiten”, so Zimmermann. Sabine Lorenz: “Sie haben nicht die Gründe ausgeführt, warum das in Monheim passieren muss. Der Ackerboden muss entfernt, die Fußballfelder gedüngt werden, die anderen negativen Punkte, die ich erwähnt habe, bestehen weiter.” Der Verein sei in Leverkusen zuhause. “Die Stadt Leverkusen findet keine Flächen, aber hier in Monheim finden wir diese Fläche anscheinend. Ich sehe nicht, was hierbei der Vorteil für Monheimer ist”, so Lorenz. Darauf gab es seitens des Bürgermeisters explizit keine Antwort.

Bericht: Marjana Kriznik

Fotos: Pixabay/Screenshot Google Maps