
Bayer 04 Trainingscampus: Widerstand durch Anwohner
02.03.2025Regionalrat entscheidet zu Änderung im Regionalplan
Der Fußballverein Bayer 04 Leverkusen muss ein neues Grundstück für ein Leistungs- und Trainingszentrum finden, nachdem der Standort Laacher Hof in Monheim am Rhein vom Tisch ist. Sowohl der Kreis Mettmann als auch die Bezirksregierung Düsseldorf hatten auch deren Veto eingelegt. Grund: ebenfalls wassererechtlichtliche Bedenken der zuständigen Wasserbehörden. Zu den neuen Standorten, die nun ins Visier gerückt sind, gehört der Bereich nordwestlich der Alfred-Nobel-Straße in der Gänselieselstadt. Hierfür müsste eine Änderung im Regionalplan vorgenommen werden, da diese Fläche als Gewerbefläche ausgewiesen ist. Am 20. März wird im Regionalrat der Bezirksregierung Düsseldorf sowie am 13. März in dessen Aussschuss für Planung über den Standort des neuen Bayer04 Leistungszentrums entschieden.
Widerstand innerhalb der Anwohnerschaft
Nun formiert sich Widerstand innerhalb der Anwohnerschaft im Umfeld der Alfred-Nobel-Straße. Ein Betroffener erklärt im Gespräch mit anzeiger24: "Wir sind Anwohner in der Nähe des in Diskussion stehenden Standortes entlang der Alfred Nobel Straße. Wir beabsichtigen im ersten Schritt im Rahmen eines Briefes an die Mitglieder des Aussschusses sowie des Regionalrates die Unvereinbarkeit der Fläche mit dem Bau des Leistungszentrums zu adressieren."
Bewertung der Fläche ungeeignet
In der Sitzung des Monheimer Stadtrats am 30. Oktober 2024 hatte der verantwortliche Projektentwickler die Pläne für den neuen Trainingscampus des Fußballvereins Bayer 04 Leverkusen vorgestellt. Ulrich Wölfer, Geschäftsführer TecArena - Plus GmbH - Bayer '04 Leverkusen, hat in der Präsentation harte Kriterien wie regionaler Grünzug, Naturschutz und andere Dinge angeführt.
Schutz der Landschaft
Von einer verfügbaren Fläche von 26 Hektar und einem Flächenbedarf von mindestens 22 Hektar sei die Konsequenz, dass die nahezu die gesamte Grünfläche, die bisher explizit durch den Regionalplan als "Schutz der Landschaft und landschaftsorientierte Erholung" sowie "regionaler Grünzug" geschützt wird, bebaut und erheblich versiegelt würde.
Änderung des Regionalplanes
Einer der betroffenen Anwohner erklärt im Gespräch mit der Redaktion: "Wir bereiten aktuell ein Schreiben an den Regionalrat und den Planungsausschuss des Rgionalrats vor. Durch eine Änderung des Regionalplanes soll dieses Vorhaben möglich gemacht werden. Es sei eine erhebliche Belastung der Verkehrsinfrastruktur zu erwarten, da alle Mannschaften ab U14 dort trainieren sollen. Hinzu kämen Mitarbeiter, Betreuungsstab, Eltern und Angehörige und Fans. Die Bürgermeisterpartei Peto, die betonte, dass die Stadt Monheim nichtmals einen Vorteil aus diesem Vorhaben habe, bekräftigt die Unterstützung für das Vorhaben von Bayer 04 das Leistungszentrum.
Massive Nachverdichtung
Der Bürgermeister der Stadt Monheim am Rhein fordert bei Bau des Leistungszentrums Ersatz für das Gewerbegebiet, das mit dem Leistungszentrums überbaut wird. Dieser Ersatz soll östlich des Pflanzenschutzzentrums zum Tragen kommen. Im Ergebnis bedeutet das Leistungszentrum und die Neuausweisung eines Gewerbegebietes zum Ausgleich des Gewerbegebietes entlang der Alfred Nobel Straße eine massive Nachverdichtung und Verlust von substantieller Grünfläche, die explizit im Regionalplan geschützt worden ist. Die Akteure aus der Anwohnerschaft beabsichtigen auch das Aktionsbündnis "Unser Wasserand unser Landschaft", ein gemeinsames Aktionsbündnis von NABU Monheim, NABU Langenfeld und BUND Langenfeld einzubeziehen.
Bericht: Marjana Kriznik
Foto: anzeiger24
Ihr wollt uns Eure Meinung sagen? Gerne per Mail an
oder als Kommentar bei Facebook
unter DeinMonheim oder DerLeverkusener.
Euch hat unser Beitrag gefallen? Dann liked und teilt ihn gerne.