
Bayer 04 Trainingscampus: Petition dagegen gestartet
08.03.2025Akteure fordern Erhalt der Monheimer Grünflächen
"Erhalt Monheimer Grünfläche - Kein Bayer 04 Leistungszentrum" fordert die Interessengemeinschaft Monheim, die eine Petition initiiert hat. Sie richtet sich an die Mitglieder des Regionalrates der Bezirksregierung Düsseldorf und kommunale Gremien. Am 20. März wird im Regionalrat der Bezirksregierung Düsseldorf sowie am 13. März in dessen Aussschuss für Planung über den Standort des neuen Bayer 04 Leistungszentrums entschieden.
Letzte Grünflächen
Zu den Akteuren der Interessengemeinschaft hören Monheimer Bürger und die Bewohner der Blee. Sie wenden sich gegen die geplante Ansiedlung des Bayer 04 Leistungszentrums auf über 20 Hektar im Süden Monheims. Nach der Ablehnung eines vergleichbaren Vorhabens am Laacher Hof rückt das Projekt nun direkt an Monheimer Wohngebiet heran. Dies würde nicht nur die letzten verbliebenen Grünflächen und notwendige Frischluftschneise für das gesamte Monheimer Stadtgebiet zerstören, sondern auch die Infrastruktur des Monheimer Südens unwiderruflich überlasten.
Überlastung des Monheimer Süden
Die Gegner sorgen sich wegen einer möglichen nachhaltigen Überlastung des Monheimer Südens: Die geplante Erweiterung des Gewerbegebiets und des Creative Campus stelle die Stadt bereits vor große Herausforderungen. "Die zusätzliche Ansiedlung eines großflächigen Leistungszentrums würde die bestehenden Kapazitäten von Verkehr und Infrastruktur weiter überschreiten", heißt es in der Begründung der Petition. Monheim als Ersatzlösung für ein Leverkusener Problem? Das für Bayer 04 tätige Planungsbüro TecArena habe rund zehn alternative Flächen in Köln, Langenfeld und Leverkusen – darunter direkt hinter dem Bayer Campus Monheim auf Leverkusener Stadtgebiet – geprüft.
Ablehnung durch andere Kommunen
Alle diese Kommunen hätten das Projekt abgelehnt, im Wesentlichen aufgrund der dort herrschenden ausgeprägten Flächenknappheit. "Doch ausgerechnet Monheim, die kleinste der genannten Städte, soll nun einspringen?" Wieso solle Monheim - im Zeichen von eigener Flächenknappheit - eigene notwendige Fläche opfern, während sich deutlich größere Kommunen auf Flächenknappheit berufen? Bayer 04 Leverkusen sei kein Monheimer Verein – warum also solle Monheim eine Entwicklung übernehmen, die Leverkusen selbst nicht stemmen könne oder wolle?
Widersrpüchliche Aussagen
Die Aussagen des Planungsbüros seien widersprüchlich: In der Ratssitzung der Stadt Monheim vom Oktober 2024 habe sich der Geschäftsführer der TecArena-Plus GmbH kritisch zur Landesentwicklungsplanung geäußert und in Frage gestellt, ob ein „Leistungszentrum eines Bundesligisten“ überhaupt als Sportanlage gewertet werden könne. Er habe zudem erklärt:
„Man möge sich vorstellen, wir würden direkt an einen allgemeinen Siedlungsbereich, in dem Leute gerade für teuer Geld ihre Einfamilienhäuser gebaut haben, zwölf Sportplätze in direkter Nähe quasi an den Gartenzaun bauen mit dem Hinweis, dies sei die Idee der Landesentwicklungsplanung.“ Und weiter: „Also ich sage mal, die Beitrittsformulare für die Bürgerinitiative könnte ich schon im Vorfeld drucken.“
Monheimer Süde: Erhalt der Flächen
Diese Aussagen seien heute umso bemerkenswerter, da sich genau dieses Szenario nun realisiert. "Nachdem der ursprüngliche Standort aufgrund der Wasserschutzproblematik scheiterte, verfolgt man nun genau die von Herrn Wölfer damals selbst als problematisch dargestellte Lösung: die Ansiedlung an ein Siedlungsgebiet", so der Wortlaut der Petition. Die Akteure fordern die Mitglieder des Planungsausschusses und des Regionalrats auf, dieses Vorhaben nicht weiterzuverfolgen und stattdessen den Erhalt der Flächen im Monheimer Süden, die offiziell als "Schutz der Landschaft und landschaftorientierten Erholung" und "regionaler Grünzug" im Regionalplan ausgewiesen, sicherzustellen.
Täglicher Fussballlärm
"Der Verein der sein Leistungszentrum hier erbauen möchte, heisst nicht Bayer Monheim 04", kommentiert die unzerzeichnende Malte Brümmer. Sie möchte keine Flutlichtanlage aus ihrem Fenster sehen, nicht dem täglichen Fussballlärm ausgesetzt sein, und auch nicht, dass es zu noch mehr Verkehr im Monheimer Süden kommt sowie dass ihre "teuer gekaufte Immobilie" einen heftigen Wertverlust erleidet! Ein Leverkusener Projekt in dieser Größenordnung habe nichts an einem Monheimer Wohngebiet verloren, findet die Unterzeichnende Katrin Müller.
Bericht: Marjana Kriznik
Foto: Bayer 04/ Screenshot Google
Ihr wollt uns Eure Meinung sagen? Gerne per Mail an
oder als Kommentar bei Facebook.
Euch hat unser Beitrag gefallen? Dann liked und teilt ihn gerne.