
Baumberg-Ost: Gefahr durch Baustellenverkehr?
06.02.2025Europa-Allee wird erst nach dem Umlegungsverfahren gebaut
Im künftigen Neubauviertel in Baumberg-Ost im Hasholzer Grund-Süd an der geplanten Europaallee sollen Mehrfamilien- als Einfamilienhäuser und eine fünfgruppige Kita entstehen. Die Stadt hatte ein Umlegungsverfahren initiiert, da mit dem Grundstückseigentümer und Pächter Robert Bossmann, der katholischen Kirche sowie der Deutschen Reihenhaus AG keine Einigung stattgefunden hat. Für die Erschließung ist eine „temporäre Festsetzung in Verlängerung der bestehenden Wolfhagener Straße notwendig“, weil die Europa-Allee erst nach dem Umlegungsverfahren, gebaut werde und voraussichtlich „ab 2028“ befahren werden kann. Anwohner sind in Sorge, dass der Baustellenverkehr die Wolfhagener Straße belasten könnte.
Bauverkehr in beide Richtungen
"Wie soll der Bauverkehr in beide Richtungen über den Feldweg funktionieren? Zwei LKW können sich dort nicht begegnen", so Landwirt Robert Bossmann in der Bürgerfragestunde des Bau- und Liegenschaftsausschusses. Wenn schwere Fahrzeuge in enger Taktung bei schlechtem Wetter durchführen, würde der Weg zudem sehr in Mitleidenschaft gezogen gefahren. Wie solle dieser hierfür ertüchtigt werden? Zum Umlegungsverfahren wollte Bossmann wissen, was geschehe, wenn keine Einigung mit der katholischen Kirche und der Reihenhaus AG stattfindet, sich aufgrund juristischer Querelen hinzieht oder die Eupaallee nicht gebaut würde. Wie soll dann der Verkehr laufen? "Könnte man nicht den Feldweg ertüchtigen?" so Bossmann.
Keine Begegnung
Man gehe nicht davon aus, dass dort Begegnung stattfinden muss, versicherte Bürgermeister Daniel Zimmermann. Die Strecke sei sehr kurz und es dauere unter einer Minute, bis ein Fahrzeug durch sei. "Mit einer entsprechenden Baulogistik wird es auch so funktionieren", bekräftigte das Stadtoberhaupt. Sollte das nicht möglich sein, dann sei es Verantwortung der Bauträger, eine Baustellenampel aufzustellen und nur für eine Fahrtrichtung den Verkehr freizugeben. Das sei nicht Verantwortung der Stadt. "Wir stellen nur die Zuwegung zur Verfügung und vertrauen darauf, dass die Baustellenlogistik das hinkriegen kann", so Zimmermann.
Keine Veränderung geplan
In Bezug auf den baulicher Zustand sei an der Straße keine Veränderung geplant. Der Weg müsse nicht für die Allgemeinheit befahrbar gehalten werden, da er keine Erschließung im rechtlichen Sinne darstelle. Er müsse für landwirtschaftliche und Baufahrzeuge befahrbar sein. Bei etwaig entstehenden Schäden würde man Schotter aufbringen. Zimmermann: "Die wenigsten Baustraßen haben Unterbau, sondern werden provisorisch hergestellt." Zum Umlegungsverfahren führte der Bürgermeister aus: "Wir haben gerade deshalb das Umlegungsverfahren eingeleitet, weil keine einvernehmlichen Einigungen zustande gekommen sind. Als Pächter kann man Rechtsmittel gegen Umlegungsentscheidungen einlegen, die jedoch keine aufschiebende Wirkung haben." Nach einem Umlegungsverfahfren könnten Entschädigungen folgen, aber die Besitzeinweisung, dass die Stadt in der Lage sein wird, die Europaallee zu bauen, wird nach dem Umlegungsverfahren unabhängig davon möglich sein. Da würde man einen Rechtsweg, den einzelne Beteiligte einschlagen können, nicht abwarten müssen.
Ampelschaltung kritisch
Bossmann sieht eine Ampelschaltung kritisch. Er befürchtet einen Rückstau auf die Wiener-Neustädter-Straße und eine Gefahr für Fußgänger und Radfahrer durch rangierende LKW. Die einzige Möglichkeit bestehe darin durch die Wolfhagener Straße rauszufahren. "Die Durchfahrt in der Engstelle dauert unter einer Minute und in einer Stunde können dort jeweils mehr als 30 Fahrzeuge in beide Richtungen fahren. Die Baufahrzeug werden zudem koordiniert", so der Bürgermeister. Er bekräftigte dass der Baustellenverkehr nicht über die Wolfhagener Straße geführt wird, sondern dass es mit beiden Bauträgern verbindlich abgesprochen sei, dass der entsprechende Feldweg als Baustraße genutzt wird. Auch die Sorge einer Anwohnerin, dass das Umlageverfahren nicht rechtzeitig fertig werden könnte, konnte Zimmermann ausräumen.
Bericht: Marjana Kriznik
Fotos: Pixabay