Verkehrsunfallbilanz: Immer mehr Blechschäden, aber auch eine erfreuliche Nachricht

21.03.2025

Kreis Mettmann ist ein Ballungsraum – das macht sich auch bei den Unglücken auf den Straßen bemerkbar

Die Anzahl der Verkehrsunfälle im Kreis Mettmann ist im Jahr 2024 um 2,9 Prozent auf insgesamt 13.638 (13.255 in 2023) angestiegen. „Statistisch betrachtet kommt es also alle 39 Minuten zu einem Verkehrsunfall“, resümiert die Kreispolizei bei der Vorstellung der Jahresbilanz. In 12.274 Fällen blieb es „nur“ bei Sachschäden, heißt es weiter. In 2023 waren insgesamt 1.599 Menschen bei einem Unfall verunglückt. Dem gegenüber gab es 1.166 Unfälle mit leicht und 193 Unfälle mit schwer verletzten Personen, also ein Rückgang um 17 Prozent. Eine "erfreuliche" Nachricht", kommentiert Landrat Thomas Hendele.

Fünf Menschen sind an den Folgen ihres Unfalls gestorben. Im Vorjahr waren es neun

Einen „spürbaren Rückgang“ verzeichnet die Kreispolizei bei schwer verletzten Kindern im Alter bis 14 Jahren (minus 23,8 Prozent) sowie bei Senioren und Seniorinnen ab 75 Jahren (minus 34,3 Prozent).

 

Probleme mit Pedelecs

Sorge bereitet der Polizeibehörde allerdings die Zunahme an Unfällen mit Pedelecs: So kamen im Jahr 2024 insgesamt 203 Fahrerinnen und Fahrer körperlich zu Schaden. In 2023 waren es noch 179.

Immer mehr Menschen satteln um. Daher sind die steigenden Zahlen auch nicht verwunderlich“, sagt der Leiter der Direktion Verkehr, Polizeioberrat Heiner Mies. „Problematisch ist es jedoch, wenn die Menschen nicht geübt sind, mit den meist schwereren und schnelleren Rädern umzugehen – und dadurch ohne Fremdeinwirkung zu Fall kommen.“

 

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Als Präventionsmaßnahme bietet die Kreispolizei daher kostenlose Trainings und Kurse zum sicheren Handling eines Pedelecs an.

 

Einfluss von Rauschmitteln nimmt zu – zum Beispiel Cannabis

Auch die Anzahl der Verkehrsunfälle unter dem Einfluss von Drogen ist gestiegen – um 39,1 Prozent auf insgesamt 64 Fälle.
„Für mich hat das ganz klar etwas mit der Freigabe von Cannabis zu tun, und ich bin überzeugt, dass uns dieses Problem auch in den kommenden Jahren noch beschäftigen wird“, erklärt Heiner Mies.

Die Polizei werde ihre Verkehrskontrollen verstärken und „konsequent gegen Verstöße vorgehen.“

 

Verkehrsunfallflucht – keine Bagatelle

Ein ebenso nicht zu vernachlässigendes Sorgenkind sind die zunehmenden Verkehrsunfallfluchten. „Das ist kein Bagatelldelikt, sondern eine Straftat“, betont Heiner Mies. Im Jahr 2024 zählte die Polizei kreisweit insgesamt 3.919 solcher Fälle (3.747 in 2023), 38,91 Prozent davon konnten aufgeklärt werden (37,95 Prozent im Vorjahr).

 

Hohe Verkehrsbelastung im Kreis Mettmann

Die hohen Zahlen verwundern offenbar nicht: „Unser Kreis ist mit 360.000 zugelassenen Fahrzeugen und dem starken Pendlerverkehr in einem Ballungsgebiet naturgemäß stark verkehrsbelastet“, sagt Landrat Hendele. „Hinzu kommt die Tatsache, dass ältere Menschen immer länger mobil am Straßenverkehr teilnehmen und auch junge Leute früher den Führerschein machen. Das führt zu mehr Verkehrsteilnehmenden und damit auch zu mehr Verkehrsunfällen.“

 

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Die vollständige Verkehrsunfallbilanz (auch mit Fallbeispielen aus Städten wie Hilden, Haan, Monheim und Langenfeld) der Kreispolizeibehörde Mettmann für 2024 kann hier heruntergeladen werden.

Weitere Infos zur NRW-weiten Verkehrsunfallstatistik gibt es hier.

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Archivfoto: anzeiger24.de

 


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