Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe: Leverkusen ist ein „heißes Pflaster“

Fast die Hälfte des Stadtgebietes ist versiegelt – Platz 7 im landesweiten Ranking

„Der Großteil der Städte in Deutschland schützt die Menschen nicht ausreichend vor den extrem hohen Temperaturen als Folge der Klimakrise: Sie sind gleichzeitig stark versiegelt und bieten zu wenig kühlendes Grün“, kommentiert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) die Ergebnisse eines „Hitze-Checks“, den die Potsdamer Luftbild Umwelt Planung GmbH erarbeitet hat. In NRW steht Leverkusen sogar recht weit oben im Negativ-Ranking.

Untersucht wurden die Flächenversiegelung und Grünausstattung in 190 deutschen Städten mit mehr als 50.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Insgesamt erhalten 24 Städte eine „Rote Ampel“, 82 eine „Gelbe“ und 84 eine „Grüne“.

Land NRW: „Hot Spot“ Leverkusen

Leverkusen ist nach dieser Analyse ein „heißes Pflaster“. Landesweit nimmt die Bayer-Stadt den 7. Platz bei den „heißesten“ Städten ein: die Versiegelungsquote liegt bei 48,02% und bekommt damit ein „gelbes“ Ampelzeichen.

Das Grünvolumen (Kubikmeter Grün im Verhältnis zu Quadratmeter Fläche) liegt bei 3,27%. Nach den DUH-Maßstäben reicht das auch noch für ein „gelbes" Ampelzeichen.

Das Problem ist im Rathaus bekannt und erkannt. So heißt es beispielsweise im Mitteilungsblatt der Stadtverwaltung vom 7. Februar 2023 (Seite 25): "Im Rahmen des Klimaanpassungskonzeptes wurden zahlreiche Maßnahmen in verschiedenen Handlungsfeldern formuliert. Die Konzeptionierung und Umsetzung dieser Maßnahmenempfehlungen geschehen sukzessiv." Bis Ende 2024 soll ein "Hitzeaktionsplan" erarbeitet werden.

Die besten und schlechtesten Bewertungen

Noch schlechter bewertet werden die NRW-Städte Hürth auf Platz 1 (Versiegelung 53,21% / Grünvolumen 3,17%), Frechen auf Platz 2 (52,65% / 3,34%) und Langenfeld (50,47% / 3,14%) – bei allen steht die Hitze-Ampel in der Gesamtbewertung auf „Rot“.

Es folgen Hilden (54,19%, „rot“ / 4,43%, „grün“), Köln (49,72% / 3,13%, beides „gelb“) und Rheine (48,65% / 3,62%, beides „gelb“).

Beste Bewertungen (komplett „grüne“ Ampel) in NRW haben in dem Ranking die Städte Bonn, Velbert, Iserlohn, Solingen, Bielefeld, Arnsberg, Bergisch Gladbach, Dinslaken, Menden, Witten, Stolberg, Gummersbach, Mülheim/Ruhr, Hattingen, Ratingen und Detmold.

Bundesweit sind Ludwigshafen am Rhein, Heilbronn, Regensburg, Worms, Mainz, Ludwigsburg und Ingolstadt die „hitzigsten“ Städte Deutschlands. „Sie sind besonders stark versiegelt und haben sehr wenig sogenanntes Grünvolumen“, sagt die DUH.

Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: anzeiger24.de/Pixabay

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