Hitdorfer Fähre: Will Köln die HGK-Anteile verkaufen? Ratsherren schlagen Alarm

13.11.2024

Geschacher um Finanzierung: CDU und FDP fürchten, dass Leverkusen alleine gelassen wird

Die Hitdorfer Fähre ist für viele Pendlerinnen und Pendler ein wichtiges Mobilitätsangebot – für die Betreiber der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) aber wohl ein finanzieller Klotz am Bein. Deshalb hatte sich das Logistik-Unternehmen bereits bei der Anschaffung des neuen Schiffes eine Ausstiegsoption für Ende 2025 offengehalten. Nun soll dies bereits schneller geschehen, berichten zwei Leverkusener Ratsfraktionen unabhängig voneinander.

 

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CDU: „Erschreckendes Zeichen“

„Derzeit verdichten sich die Anzeichen, dass die Stadtverwaltung Köln eine nicht-öffentliche Vorlage in die Gremien der Stadt Köln einbringen möchte, in der sie den Verkauf der Anteile der HGK an der Hitdorfer Fähre forcieren will“, sagt Joshua Kraski, vom CDU-Ortsverband Hitdorf. „Nach dem Kauf der neuen Fähre sollte evaluiert werden, welche wirtschaftlichen Perspektiven die HGK noch bereit ist mitzutragen. Dass die HGK bereits jetzt erste Schritte zu einem Ausstieg aus der gemeinsamen Betreibergesellschaft plant, ist erschreckend. Daher müssen nun alle Verantwortlichen daran arbeiten, der Fähre auch nach 2025 eine Perspektive zu geben.“

 

Kraski sieht auch die Fraktionsvorsitzenden der Kölner Politik und die Oberbürgermeisterin in der Verantwortung: „Frau Henriette Reker hat im letzten Jahr ein engagiertes Eintreten für die Fähre vermissen lassen. Für mich ist es wichtig, dass wir jetzt transparent handeln“, so Kraski.

Der Vorsitzende fordert daher erneut ein Treffen zwischen den Stadtspitzen und den Fraktionen aus beiden Räten.

 

FDP fordern solidarische Kostenaufteilung beider Städte – „Unmut der Bevölkerung verhindern“

Auch der Leverkusener FDP-Fraktionsvorsitzende Jörg Berghöfer und sein Kollege Ralph Sterck aus Köln lehnen die Entscheidung ab: „Die Erkenntnis, dass der Fährbetrieb unwirtschaftlich sei, überrascht nicht, schließlich gilt das auch für viele andere Angebote des öffentlichen Personennahverkehrs. Trotzdem ist die Fähre, insbesondere für landwirtschaftlich genutzte Fahrzeuge, eine Notwendigkeit, den Rhein zu überqueren, ohne lange Umwege in Kauf nehmen zu müssen. Solche Umwege führen zu erheblichen Zeitverlusten und einer erhöhten Umweltbelastung.“

 

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Die Liberalen fordern „eine solidarische Kostenaufteilung zwischen den Städten Köln und Leverkusen“, denn: „Während die Stadt Leverkusen ihre Anteile direkt als städtische Beteiligung hält, sind die Anteile Kölns in der HGK gebündelt, die ein profitables Kerngeschäft betreibt. Aus Sicht dieser Tochtergesellschaft mag der Verkauf der Fähranteile wirtschaftlich sinnvoll erscheinen. Doch für die Bürgerinnen und Bürger wäre ein solcher Verkauf ein großer Verlust.“

 

Sollte die Stadt Leverkusen am Ende die Kosten nicht allein stemmen können und den Fährbetrieb einstellen, drohe ein „erheblicher Unmut in der Bevölkerung. Dies gilt es zu verhindern“, sagen Berghöfer und Sterck: „Wir fordern, dass die Stadt Köln ihrer Verantwortung gerecht wird und die HGK ihre Anteile am Fährbetrieb behalten.“

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Archivfotos: anzeiger24.de

 


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