Hitdorfer Fähre: Rat stimmt für Neukauf – doch es gibt noch viel zu tun

01.07.2024

Städte sollen neue Gesellschaftsform finden – Probebetrieb soll Transport von Traktoren testen

Der endgültige Startschuss zum Ablegen ist es noch nicht, aber zumindest ein grünes Signal: Komplett einstimmig hat der Leverkusener Stadtrat am 1. Juli 2024 für den Kauf der Fähre MS St. Michael gestimmt – als Ersatz für die betriebsunfähige Fritz Middelanis.

Da atmen viele Menschen auf, die seit Dezember zwischen Leverkusen Hitdorf und Köln-Langel nicht mehr über den Rhein pendeln können. Allerdings: Es gibt noch viel zu tun, bis das Schiff wirklich erstmals übersetzen kann.

 

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Technische Prüfung: Altes Schiff funktioniert noch

Zunächst berichtete die Verwaltung, dass die technische Prüfung der MS Michael – trotz ihres betagten Alters – ein positives Ergebnis erbracht habe. Es müssten aber noch „Kleinigkeiten“ erledigt und ein paar weitere Gutachten erstellt werden. Zum Beispiel soll es noch einen Probebetrieb der Maschinen und bei Beladung mit PKW und Traktoren geben.

 

Ein weiteres Problem: Die Mitarbeiter der Fährgesellschaft befinden sich seit der Havarie im Dezember in Kurzarbeit – und zwei von ihnen haben nun gekündigt und woanders einen neuen Job gefunden. Daher müsse es baldmöglichst eine „schnelle Lösung“ geben, so die Forderung von Joshua Paul Valentin Kraski, Vorsitzender der CDU Hitdorf.

 

HGK will aussteigen – Leverkusen und Köln sollen Genossenschaft gründen

Und die soll nun folgendermaßen aussehen, wie die Verwaltung berichtet: Die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK, 50%ige Mitgesellschafterin) will aus dem Weiterbetrieb aussteigen, wenn auch nicht sofort.

Dazu habe die Gesellschafterversammlung der Rheinfähre einen Kompromissvorschlag erarbeitet: „Danach erklärt sich die HGK nicht nur zur Übernahme des hälftigen Verlustes in 2024, sondern ebenfalls für das Jahr 2025 bereit. Ferner beteiligt sich die HGK am Erwerb sowie an den Kosten der Ersatzfähre MS St. Michael (Anm.d.Red.: In der Verwaltungsvorlage sind 130.000 Euro als „Aufwendungen für die Maßnahme“ angesetzt – das wird also vermutlich der Kaufpreis sein). Im Gegenzug dazu wird der HGK die Möglichkeit eingeräumt, ihre Gesellschaftsanteile zum 1. Januar 2026 auf Basis eines symbolischen Preises an die Stadt Leverkusen zu übertragen, wenn nicht noch auszuhandelnde wirtschaftliche Parameter erreicht werden. Diese Parameter sollen Bestandteil einer vertraglichen Regelung werden.“

 

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Ab 2026 soll es also eine neue Gesellschafterstruktur oder Gesellschaftsform geben, die langfristig die Unterhaltung und die Betriebskosten sichern soll. Einer Mehrheit im Stadtrat aus CDU, SPD und Grünen schwebt eine Genossenschaft mit der Stadt Köln vor.

 

All das muss noch geklärt werden, fordert auch Joshua Kraski: „Wir haben nun einen Zeitplan, der uns sagt, wie lange wir mit dem Kapital der HGK rechnen können. Es muss unser oberstes Ziel sein, die Belegschaft zu halten und einen normalen Fährbetrieb anzubieten. Andernfalls werden wir in einem Jahr vor derselben Problematik stehen.“ 

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Archivfoto anzeiger24.de

 


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