Hitdorfer Fähre: Das hat der Rat beschlossen

Mehrere Prüfaufträge: Miete oder Ankauf eines neuen Schiffes, Umrüstung auf umweltfreundlichen Betrieb

„Die Autofähre in Hitdorf ist gerettet“, jubelt die Leverkusener CDU-Ratsfraktion nach der Ratssitzung am 19. Februar 2024. Etwas voreilig? Denn die Mehrheit hat lediglich einem gemeinsamen Änderungsantrag von CDU, FDP und Bürgerliste zugestimmt, der besagt: „Die Verwaltung wird beauftragt, mit der Stadt Köln über eine gemeinsame Weiterführung der Rheinfähre zwischen Leverkusen-Hitdorf und Köln-Langel als Personen- und Autofähre (Pkw, Lkw, landwirtschaftliche Fahrzeuge) zu verhandeln.“ 

Klar ist damit lediglich, dass eine neue Fähre – in welcher Form auch immer – weiterhin PKW befördern solle.

 

Mittelfristig solle eine neue, mit alternativen Antriebsformen (zum Beispiel mit Hybrid, Batterie, Solar oder Wasserstoff) ausgestattete Fähre angeschafft werden. 

Rückblick: Im Dezember hat die Rheinfähre komplett ihren Geist aufgegeben...

 

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Als Übergangslösungen gibt es folgende Vorschläge:

  • Miete und Ankauf der Rheinfähre MS St. Michael der M+S Schifffahrt und Fähren GmbH aus Mainz („Die Fähre erfüllt beste Voraussetzungen für einen sehr zeitnahen Einsatz“, sagt die CDU-Fraktion) oder einer vergleichbaren anderen Fähre
  • die Umrüstung vom vorhandenem Dieselantrieb auf umweltfreundlichere Antriebsmittel (Hybrid, Flüssiggas), inklusive Fördermittel
  • die Entwicklung eines Forschungs- und Modellprojektes mit einer Technischen Hochschule
  • den Betrieb durch eine privatwirtschaftlich geführte Gesellschaft oder einen Verein

 

Die Verwaltung hat bereits Berechnungen angestellt. Ihr Ergebnis: Die Vorschläge sind ganz schön teuer (Download). Außerdem rechne sich der Betrieb mit PKW-Überführung nicht wirklich, da in den vergangenen Jahren die Zahlen zurückgegangen sein. 

 

Die CDU bleibt aber dabei: "Die Rheinfähre Hitdorf-Langel steht für eine interkommunale Verbindung auf dem Wasserweg zwischen Leverkusen und Köln und ist Mobilitätsanker“, heißt es in der Presseerklärung. Sie sei wichtig für Berufspendler sowie für Bauern und Landwirte auf beiden Rheinseiten, die regionalen landwirtschaftlichen Produkte transportieren müssen.

 

Keine Mehrheit für Dialogforum

Keine Mehrheit fanden SPD und Grüne mit ihrem Antrag auf Einrichtung eines "Dialogforums". Dazu erklären die Ratsmitglieder Regina Sidiropulos (SPD) und Gerd Wölwer (Grüne) anschließend: "Wir wollten wegen der großen öffentlichen Anteilnahme an der Entscheidung zum Fortbestehen der Fährverbindung, einen intensiven Austausch mit den Nutzerinnen und Nutzern führen. Wir wollten die politischen Vertreterinnen und Vertreter mit den Landwirtinnen und Landwirten, dem ADFC und der Betreibergesellschaft zusammenkommen lassen. Die Mehrheit hat anders entschieden“.

 

Zum 1. April 2024 wird Bernd Hibst als neuer Geschäftsführer der Rheinfähre Köln-Hitdorf/Langel GmbH den bisherigen Geschäftsführer Norbert Di Raimondo ablösen.  

Dann können Fragen zur Betriebsform und zur Zukunft der gemeinsamen Fährgesellschaft zwischen den Städten Leverkusen und Köln geklärt werden, sagen Sidiropulos und Wölwer: "Ebenso die bestehenden Fragen, ob eine Fährverbindung und welcher Fährtyp in das ÖPNV-Angebot und Tarifsystem der Region eingegliedert werden kann."

   

Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: anzeiger24.de

 


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