EU will Rauchen in der Öffentlichkeit verbieten
26.11.2024Gesundheit und Umwelt sollen besser geschützt werden – Kritiker befürchten Freiheitseinschränkungen
Die EU verfolgt ehrgeizige Pläne, um das Rauchen in der Öffentlichkeit wesentlich einzuschränken. Bis 2040 soll die Raucherquote in Europa auf weniger als fünf Prozent sinken. Hintergrund dieser Initiative sind die erheblichen Gesundheitsrisiken, die durch Passivrauchen und schädliche Aerosole (Rückstände in der Luft) entstehen.
Aktuell werden in Deutschland jährlich über 100 Milliarden Zigaretten geraucht. Doch könnte es tatsächlich sein, dass Raucher in Zukunft nur noch auf ihren Balkonen oder in ihren Wohnungen rauchen dürfen?
Der Vorschlag, der in Kürze im Europäischen Parlament in Straßburg zur Abstimmung steht, zielt darauf ab, das Rauchverbot auf alle öffentlichen Orte auszudehnen. Dies würde nicht nur Parks, Weihnachtsmärkte und die Außengastronomie betreffen, sondern auch Caféterrassen, öffentliche Gebäude, Strände und zahlreiche öffentliche Bereiche. Die Liste der betroffenen Orte ist lang und könnte in Zukunft noch weiter ausgeweitet werden.
Damit verfolgt die EU das Ziel, den Tabakkonsum nicht nur im öffentlichen, sondern auch in sozialen Kontexten zu reduzieren. Der Gedanke dahinter: Weniger öffentliche Raucherzonen sollen vor allem dazu beitragen, den Konsum deutlich zu senken, indem der Zugang zu Rauchgewohnheiten erschwert wird.
Doch die geplante Regelung ist nicht unumstritten. Kritiker warnen vor einer zunehmenden Einschränkung individueller Freiheiten und werfen der EU vor, mit solchen Maßnahmen "zu weit" zu gehen. Befürworter sehen jedoch in der Initiative einen wichtigen Schritt hin zu einer gesünderen Gesellschaft und mehr Sauberkeit im öffentlichen Raum.
Zigarettenkippen sind ein Müllärgernis erster Ordnung
Abgesehen von den gesundheitlichen Risiken sind den Politikern auch die achtlos weggeworfenen Zigarettenstummel ein großes Ärgernis. Sie stellen nicht nur ein Umweltproblem dar, sondern verschandeln auch öffentlicher Räume. Bei Müllsammelaktionen an der Nordsee zählen sie regelmäßig zu den Top 10 der am häufigsten gefundenen Abfallteile. In Städten verschmutzen sie Gehwege, öffentliche Plätze, Wartebereiche und Parkbänke und tragen so zur allgemeinen Vermüllung bei.
Die Dimension dieses Problems ist enorm: In Deutschland werden jährlich rund 106 Milliarden Zigaretten geraucht. Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) landen etwa zwei Drittel (!) aller gerauchten Zigarettenstummel „unachtsam“ auf dem Boden. Diese kleinen Abfälle zersetzen sich nur sehr langsam, setzen dabei giftige Stoffe frei und schaden sowohl der Umwelt als auch der Tierwelt.
Maßnahmen wie strengere Kontrollen, Aufklärungskampagnen und zusätzliche Abfalleimer könnten helfen, allein es fehlt an Personal – wie überall.
Bericht: Walter Thomas
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