Langenfelder Apothekerin Beatrix Klötzer berät bei Heuschnupfen

Expertentipp: Wenn der Pollenflug Hochkonjunktur hat

Für viele Menschen, die unter Heuschnupfen leiden, markiert der Beginn des Frühlings nicht nur die Zeit des Erwachens der Natur, sondern auch den Start in eine besonders herausfordernde Jahreszeit. Der Pollenflug, der mit dem Aufblühen der ersten Pflanzen einsetzt, ist für Allergiker oft der Auslöser für eine Vielzahl unangenehmer Symptome. Diese reichen von leichtem Kribbeln in der Nase über tränende Augen bis hin zu schweren Atembeschwerden. Besonders betroffen sind die Schleimhäute in Nase, Rachen und Hals, die auf den Kontakt mit den Pollen empfindlich reagieren. Sie schwellen an, produzieren vermehrt Sekret und können zu einem unangenehmen Druckgefühl führen. Auch die Bindehaut der Augen bleibt nicht verschont: Sie entzündet sich leicht, was zu juckenden, roten und tränenden Augen führt. Diese Symptome, die oft zusammen auftreten, können den Alltag der Betroffenen stark beeinträchtigen.

 

In den letzten Jahren hat die Zahl der Menschen, die an Heuschnupfen leiden, deutlich zugenommen. Dies bestätigt auch Beatrix Klötzer, die erfahrene Apothekerin der Mohren-Apotheke in Langenfeld. Klötzer erklärt, dass nicht nur die Anzahl der Allergiker gestiegen ist, sondern auch die Intensität der allergischen Reaktionen zugenommen hat. Ein Grund dafür könnte die zunehmende „Aggressivität“ der Pollen sein. Diese Aggressivität führt dazu, dass die Pollen stärkere Reaktionen hervorrufen als noch vor einigen Jahren. Dabei bleibt es oft nicht bei einer einfachen Pollenallergie: Viele Betroffene entwickeln im Laufe der Zeit Kreuzallergien. Eine Kreuzallergie tritt auf, wenn das Immunsystem des Körpers auf ähnliche Eiweiße in verschiedenen Allergenen reagiert. Ein bekanntes Beispiel ist die Kreuzallergie zwischen Birkenpollen und bestimmten Obstsorten wie Äpfeln oder Kiwis. Ein Biss in einen Apfel kann dann plötzlich zu einem unangenehmen Kribbeln oder sogar zu Schwellungen im Mund führen, was für die Betroffenen nicht nur unangenehm, sondern auch potenziell gefährlich sein kann.

 

Angesichts dieser zunehmenden Herausforderungen ist es umso wichtiger, dass Allergiker gut informiert sind und wissen, welche Möglichkeiten es gibt, die Symptome zu lindern. Das Angebot an lindernden Präparaten ist heutzutage sehr groß und reicht von rezeptfreien Medikamenten bis hin zu verschreibungspflichtigen Präparaten. Doch wie findet man als Betroffener das richtige Mittel? Hierbei sind die Expertentipps von Beatrix Klötzer besonders wertvoll.

Das sollten Heuschnupfen-Allergiker wissen

Die Heuschnupfen-Saison beginnt nicht erst im Frühling – sie kann bereits im tiefsten Winter starten. Die Frühblüher, zu denen die Haselnuss gehört, machen den Anfang und sorgen oft schon im Januar für erste Symptome bei Allergikern. Ab dann zieht sich die Saison oft bis weit in den Herbst hinein, denn je nach Region und Klima können unterschiedliche Pflanzen zu verschiedenen Zeiten Pollen freisetzen. Um sich besser auf diese Zeit vorbereiten zu können, empfiehlt es sich, einen Pollenflugkalender zur Hand zu nehmen. Diese Kalender, die in vielen Apotheken kostenlos erhältlich sind, bieten eine wertvolle Orientierungshilfe und zeigen auf, wann welche Pollenarten in der Luft sind. Damit können Allergiker besser planen und vorbeugende Maßnahmen ergreifen.

 

Je nach Intensität der Symptome gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Die meisten Allergiker greifen zunächst zu lokalen Behandlungen wie Nasensprays und Augentropfen. Diese Mittel wirken direkt an den betroffenen Stellen und können Symptome wie eine verstopfte Nase oder tränende Augen schnell lindern. Bei stärkeren Symptomen greifen viele Menschen zu Antihistaminika in Tablettenform. Zu den bekanntesten Präparaten gehören hier Lorano und Cetirizin. Diese Medikamente blockieren die Wirkung des körpereigenen Histamins, das für viele der unangenehmen Symptome verantwortlich ist. Allerdings ist zu beachten, dass einige dieser Präparate Nebenwirkungen wie Müdigkeit hervorrufen können, was vor allem tagsüber im Berufsleben oder beim Autofahren problematisch sein kann. In schwereren Fällen kann auch der Einsatz von kortisonhaltigen Präparaten notwendig werden. Kortison hilft dabei, die Entzündung in den Schleimhäuten zu reduzieren und die allergische Reaktion zu unterdrücken. Aufgrund der möglichen Nebenwirkungen sollten solche Präparate jedoch nur nach Rücksprache mit einem Arzt und nicht über einen längeren Zeitraum hinweg eingesetzt werden.

 

Neben den klassischen Medikamenten gibt es eine Vielzahl weiterer Maßnahmen und Hilfsmittel, die Allergikern helfen können, die Pollensaison besser zu überstehen. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, den Kontakt mit den Allergenen zu minimieren und die allergische Reaktion so gut wie möglich zu kontrollieren. Beatrix Klötzer gibt hierzu einige praktische Tipps:

Heuschnupfen, was tun?

1. Äußere Kühlung der Augen: Eine der einfachsten und effektivsten Maßnahmen, um gereizte Augen zu beruhigen, ist die äußere Kühlung. Dies kann durch kühlende Salben oder durch das Auflegen kalter Kompressen erfolgen. Die Kühlung hilft, die Schwellungen und die Rötung der Augen zu reduzieren und lindert den Juckreiz. Besonders in den Abendstunden, wenn die Symptome oft am stärksten sind, kann diese Maßnahme zu einer spürbaren Linderung führen.


2. Augentropfen ohne Konservierungsstoffe: Für Menschen, die Kontaktlinsen tragen, sind Augentropfen ohne Konservierungsstoffe eine gute Wahl. Diese Tropfen befeuchten die Augen, ohne zusätzliche Reizungen zu verursachen. Kontaktlinsenträger sollten zudem darauf achten, ihre Linsen regelmäßig zu reinigen und während der Pollensaison eventuell auf Tageslinsen umzusteigen. Tageslinsen minimieren das Risiko, dass sich Pollen auf den Linsen ablagern und so die Augen zusätzlich reizen.


3. Nasendusche: Eine Nasendusche kann für Allergiker eine echte Wohltat sein. Sie spült die Pollen und andere Allergene aus den Nasenhöhlen und befeuchtet gleichzeitig die Schleimhäute. Dies kann nicht nur die Symptome der allergischen Rhinitis lindern, sondern auch das Risiko von Infektionen der oberen Atemwege verringern. Für eine optimale Wirkung sollte die Nasendusche regelmäßig, am besten täglich, angewendet werden.


4. Kleidungsstücke nach draußen vermeiden: Ein einfacher, aber effektiver Tipp ist es, die Kleidung, die draußen getragen wurde, nicht mit ins Schlafzimmer zu nehmen. Pollen haften oft an der Kleidung und können so leicht in den Schlafbereich gelangen. Um dies zu verhindern, sollten Allergiker die getragene Kleidung am besten sofort nach dem Betreten der Wohnung wechseln und in einem anderen Raum aufbewahren.


5. Pollen aus den Haaren waschen: Ebenso wichtig wie das Wechseln der Kleidung ist es, vor dem Zubettgehen die Pollen aus den Haaren zu waschen. Da sich Pollen tagsüber leicht in den Haaren verfangen können, ist es ratsam, die Haare gründlich zu waschen, um eine Übertragung der Pollen auf das Kopfkissen und somit auf das Gesicht zu vermeiden. Dies kann dazu beitragen, nächtliche Symptome wie eine verstopfte Nase oder juckende Augen zu reduzieren und eine erholsamere Nachtruhe zu ermöglichen.
Hautekzeme und Kortisoncreme: Bei Hautekzemen, die durch Kreuzallergien ausgelöst werden können, kann eine leichte Kortisoncreme schnelle Linderung verschaffen. Diese Cremes sollten jedoch sparsam und nur auf Anweisung eines Arztes angewendet werden, um mögliche Nebenwirkungen zu minimieren.


6. Basen-Fastenkur: Eine Basen-Fastenkur kann das Immunsystem stärken und die Allergiesymptome mindern. Durch den Verzicht auf säurebildende Lebensmittel und den Fokus auf basenreiche Kost kann der Körper entlastet und das allgemeine Wohlbefinden verbessert werden.

 

Zusätzlich zu diesen Maßnahmen gibt es noch viele weitere Tipps und Strategien, die Allergikern helfen können, besser mit ihrer Allergie umzugehen. Beispielsweise kann es hilfreich sein, regelmäßig die Pollenflugvorhersagen zu überprüfen und Aktivitäten im Freien entsprechend zu planen. Auch der Einsatz von Luftreinigern in der Wohnung kann dazu beitragen, die Pollenbelastung in den Innenräumen zu reduzieren.

 

Für all jene, die noch weitere Fragen haben oder sich unsicher sind, welches Präparat oder welche Maßnahme die richtige für sie ist, bietet Beatrix Klötzer in ihrer Mohren-Apotheke in Langenfeld umfassende Beratung an. Hier können sich Allergiker nicht nur über die klassischen Medikamente informieren, sondern auch über alternative Ansätze und präventive Maßnahmen. Mit der richtigen Beratung und den passenden Hilfsmitteln lässt sich die Pollensaison deutlich entspannter und mit weniger Beschwerden überstehen.