Braucht kein Mensch? Den achtspurigen Ausbau der A3
18.02.2021Desaster im Dutzend: BUND nominiert das Projekt
Kein Mensch braucht den achtspurigen Ausbau der A3 zwischen dem Kreuz Hilden und der Anschlussstelle Leverkusen-Opladen! Das findet der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Neben 11 anderen sinnlosen Autobahnprojekten steht dieser Ausbau auf einer Nominierten-Liste, die der BUND in Berlin präsentierte.
A3 eine der meistbefahrenen Straßen Deutschlands
Die A3 zählt zu den meistbefahrenen Straßen Deutschlands. Zwischen dem Kreuz Hilden und der Anschlussstelle Leverkusen-Opladen befahren täglich rund 120.000 Kraftfahrzeuge die Autobahn. Auf der wichtigen Verbindung zwischen Ruhrgebiet und Rheinland kommt es aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens fast täglich zu Staus und einer erhöhten Unfallgefahr. Daher ist der achtspurige Ausbau der besagten Strecke zur Engpassbeseitigung als höchste Dringlichkeitsstufe eingestuft. Aktuell befindet sich das Projekt am Anfang. Zu den Herausforderungen zählen die Umweltverträglichkeit und angrenzende Wohnbebauung. Naturschutz- und Naherholungsgebiete wie u.a. die Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Gebiete Ohligser Heide und Further Moor, wären vom Ausbau betroffen.
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Staugrund: Rückstau von und zur A46 und A1 in Ost-West-Richtung
Der Grund für die Staugefahr seien vielmehr Rückstaus von und zur A46 und der A1 in Ost-West-Richtung an den Autobahnkreuzen Hilden und Leverkusen, so der BUND. In Zeiten von Klimawandel und Artensterben müsse eine Verkehrswende her. Im vergangenen November, vor Corona einer der staureichsten Monate des Jahres, seien aufgrund eines Verkehrsrückgangs von 20 bis 30 Prozent die Engpässe auf der A3 verschwunden.
Einstieg in die Verkehrswende muss erfolgen
„Intelligente Politiker*innen sollten also darauf dringen, den Einstieg in die Verkehrswende zu schaffen, damit keine „Weiter-so-Planung“ vorangetrieben wird“, so die BUND-Ortsgruppe Hilden. Vonseiten der Lokalpolitik ist man einsichtig: Die Stadräte von Langenfeld, Hilden, Leichlingen und Solingen sowie der Kreistag des Kreises Mettmann sprachen sich gegen den achtspurigen Ausbau der A3 aus. Die Broschüre „Desaster im Dutzend“: Autobahnen, die kein Mensch braucht“ des BUND ist abrufbar hier.
Als erste Maßnahmen zum A3-Ausbau wird das Planungsgebiet vermessen, ein digitales Geländemodell erstellt sowie u.a. eine umfangreiche Verkehrsuntersuchung sowie eine Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) durchgeführt. Mehr zum Ausbau-Projekt hier.
Text: Marjana Križnik
Foto: RiButov/ejaugsburg Pixabay
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