Das eigene Auto winterfit machen! Diese Dinge sollte jeder wissen ...

Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen langsam sinken, ist es höchste Zeit, das Auto auf die bevorstehenden Wintermonate vorzubereiten. Der Winter stellt für Fahrzeuge und ihre Fahrer*innen besondere Herausforderungen dar, die mit einer gründlichen Vorbereitung gemeistert werden können. Dabei spielt der Wechsel auf Winterreifen eine zentrale Rolle, denn obwohl in Deutschland keine gesetzliche Winterreifenpflicht besteht, ist eine den Witterungsverhältnissen angepasste Bereifung unerlässlich. „Der Gesetzgeber fordert eine den Wetterbedingungen entsprechende Bereifung, um sicherzustellen, dass Fahrzeuge auch bei Schnee, Eis und niedrigen Temperaturen sicher unterwegs sind“, erklärt Thomas Unger, Geschäftsführer der Johannes Seyffarth GmbH in Langenfeld. Er hebt jedoch hervor, dass es in anderen Bereichen klare gesetzliche Vorschriften gibt, wie beispielsweise bei der Scheibenwischanlage: „Es ist in Deutschland im Winter Pflicht, die Scheibenwischanlage mit einem Frostschutzmittel zu befüllen. Dies verhindert das Einfrieren der Anlage und sorgt für eine klare Sicht, die gerade bei winterlichen Bedingungen von entscheidender Bedeutung ist.“

Umfassende Wintervorbereitung: Tipps und Empfehlungen von Thomas Unger

Um sicher und ohne unerwartete Zwischenfälle durch den Winter zu kommen, empfiehlt Thomas Unger eine Reihe von Maßnahmen, die nicht nur die Sicherheit erhöhen, sondern auch den Komfort in der kalten Jahreszeit gewährleisten:

• Pflege der Gummidichtungen: Ein oft übersehener, aber entscheidender Bereich sind die Gummidichtungen an den Türen und Fenstern des Fahrzeugs. Durch das Einreiben mit einem speziellen Pflegemittel bleiben die Dichtungen geschmeidig und flexibel, was verhindert, dass sie bei Minusgraden festfrieren. Dies schützt nicht nur die Dichtungen selbst vor Schäden, sondern erleichtert auch das Öffnen der Türen, was insbesondere bei vereisten Verhältnissen von Vorteil ist.

• Türschlossenteiser griffbereit haben: Ein eingefrorenes Türschloss kann gerade an frostigen Morgenstunden für erheblichen Stress sorgen. Unger rät deshalb, einen Türschlossenteiser immer zur Hand zu haben – und zwar nicht im Fahrzeug, sondern außerhalb, etwa in der Tasche oder im Haus. Ein Tipp, der leicht umzusetzen ist, aber viel Ärger ersparen kann.

• Scheibenwischblätter regelmäßig prüfen: Klare Sicht ist im Winter unverzichtbar. Wischblätter, die Schlieren hinterlassen oder ungleichmäßig wischen, können die Sicht erheblich beeinträchtigen. Es ist daher ratsam, die Wischblätter rechtzeitig zu überprüfen und gegebenenfalls auszutauschen. Moderne Wischblätter sind speziell für winterliche Bedingungen ausgelegt und können auch bei Eis und Schnee eine klare Sicht gewährleisten.

• Fahrzeugbeleuchtung umfassend prüfen: Im Winter, wenn es später hell und früher dunkel wird, ist eine funktionierende Fahrzeugbeleuchtung unerlässlich. Neben den Hauptscheinwerfern sollten auch die Rücklichter, Blinker, Bremslichter und Nebelscheinwerfer regelmäßig überprüft werden. Defekte Lampen fallen im Sommer oft nicht sofort auf, können aber im Winter, bei schlechter Sicht oder in der Dunkelheit, schwerwiegende Folgen haben.

• Belüftungssystem sauber halten: Eine saubere und funktionierende Belüftung ist wichtig, um zu verhindern, dass die Scheiben von innen beschlagen. Gerade im Winter, wenn Feuchtigkeit ins Auto gelangt, kann eine verstopfte Belüftung zu dauerhaft beschlagenen Scheiben führen, was die Sicht erheblich einschränkt. Regelmäßiges Reinigen der Lüftungsschlitze von Laub und Schmutz trägt dazu bei, eine klare Sicht zu bewahren.

• Eiskratzer und andere nützliche Hilfsmittel bereithalten: Ein Eiskratzer gehört zur Grundausstattung jedes Fahrzeugs im Winter. Zusätzlich empfiehlt es sich, eine Abdeckplane für die Windschutzscheibe zu verwenden, um das morgendliche Eiskratzen zu vermeiden. Ein kleiner Handfeger kann ebenfalls nützlich sein, um Schnee vom Auto zu entfernen, bevor die Fahrt beginnt. Für besonders kalte Tage kann auch ein Enteisungsspray hilfreich sein, das nicht nur die Scheiben, sondern auch Schlösser und Türen schnell von Eis befreit.

• Autobatterie prüfen und gegebenenfalls austauschen: Die Autobatterie ist im Winter besonders belastet. Kälte reduziert ihre Leistungsfähigkeit, und eine bereits schwache Batterie kann bei niedrigen Temperaturen schnell den Dienst versagen. Es ist daher ratsam, die Batterie vor dem Winter in einer Werkstatt überprüfen zu lassen. Sollte die Batterie älter sein oder nicht mehr die volle Leistung bringen, ist ein Austausch ratsam. Eine gute Batterie ist der Garant dafür, dass das Auto auch an kalten Wintermorgen zuverlässig anspringt.

• Kühlwasser und Frostschutzmittel überprüfen: Neben der Scheibenwischanlage sollte auch das Kühlwasser des Motors auf einen ausreichenden Frostschutz überprüft werden. Dies kann mit einem einfachen Messgerät erfolgen, das anzeigt, bis zu welcher Temperatur das Kühlwasser geschützt ist. Ungenügender Frostschutz kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass das Kühlwasser einfriert, was schwere Schäden am Motor verursachen kann. Ein solcher Schaden ist nicht nur ärgerlich, sondern auch kostspielig.

• Winterreifen und Profiltiefe prüfen: Auch wenn keine gesetzliche Pflicht besteht, sind Winterreifen bei Schnee und Eis unerlässlich. Sie bieten eine deutlich bessere Haftung als Sommerreifen und verkürzen den Bremsweg erheblich. Wichtig ist jedoch auch, die Profiltiefe der Reifen zu überprüfen. Ein Mindestprofil von 4 mm ist empfehlenswert, um auch bei schwierigen Straßenverhältnissen sicher unterwegs zu sein. Zudem sollten die Reifen regelmäßig auf Beschädigungen und den richtigen Reifendruck überprüft werden.

• Notfallset und Winterausrüstung im Auto verstauen: Neben den technischen Vorbereitungen sollte das Auto auch mit einem Notfallset ausgestattet sein. Dieses sollte eine Decke, eine Taschenlampe, Starthilfekabel, ein Warndreieck, eine Warnweste und einen Erste-Hilfe-Kasten enthalten. In besonders kalten Regionen kann es zudem sinnvoll sein, eine kleine Schneeschaufel und Sand oder Streusalz im Auto zu haben, um sich bei Bedarf aus einer vereisten oder verschneiten Parklücke befreien zu können.

• Wischwasser mit Frostschutzmittel: Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Befüllung des Wischwassers mit einem geeigneten Frostschutzmittel. Bei winterlichen Bedingungen kann es sonst schnell passieren, dass das Wasser in den Leitungen einfriert und die Scheibenwischeranlage ausfällt. Das beeinträchtigt nicht nur die Sicht, sondern kann auch zu gefährlichen Situationen auf der Straße führen.

• Vorausschauendes Fahren bei schwierigen Bedingungen: Im Winter ist es besonders wichtig, das Fahrverhalten den Straßenverhältnissen anzupassen. Glatte Straßen, Schneematsch und vereiste Fahrbahnen erfordern eine angepasste Fahrweise. Dazu gehört auch, den Sicherheitsabstand zu anderen Fahrzeugen zu vergrößern und besonders vorsichtig zu bremsen und zu lenken. Ein plötzlicher Wetterumschwung kann die Straßenverhältnisse innerhalb kürzester Zeit dramatisch verschlechtern.

• Fahrtenplanung bei extremen Wetterbedingungen: Bei besonders schwierigen Wetterverhältnissen, wie starkem Schneefall, Eisregen oder Glatteis, sollte überlegt werden, ob die Fahrt wirklich notwendig ist. Alternativ können öffentliche Verkehrsmittel eine sicherere Option sein. Wenn eine Fahrt unumgänglich ist, sollte genug Zeit eingeplant und gegebenenfalls auf ruhigere Straßen ausgewichen werden. Eine genaue Wettervorhersage vor Fahrtantritt kann ebenfalls helfen, kritische Situationen zu vermeiden.

• Versicherungsschutz und Pannenhilfe überprüfen: Vor Beginn des Winters ist es sinnvoll, den Versicherungsschutz und die Mitgliedschaft in einer Pannenhilfeorganisation zu überprüfen. Im Fall einer Panne oder eines Unfalls kann schnelle Hilfe lebensrettend sein. Es ist auch ratsam, die Kontaktnummer der Pannenhilfe im Fahrzeug mitzuführen.

Die kalte Jahreszeit bringt zahlreiche Herausforderungen für Autofahrer*innen mit sich, die jedoch mit einer gründlichen Vorbereitung gemeistert werden können. Von der Pflege der Gummidichtungen bis zur Überprüfung der Batterie – wer sein Fahrzeug frühzeitig auf den Winter vorbereitet, kann unangenehme Überraschungen vermeiden und sicher durch die kalten Monate kommen. Mit den umfassenden Tipps und Empfehlungen von Thomas Unger sind Sie bestens gerüstet, um auch bei widrigen Witterungsbedingungen entspannt und sicher unterwegs zu sein. Eine vorausschauende Planung und regelmäßige Kontrollen des Fahrzeugs tragen wesentlich dazu bei, dass der Winter ohne Pannen und Ärgernisse überstanden wird. So können Sie die Winterlandschaft genießen, ohne sich Sorgen um Ihr Fahrzeug machen zu müssen.