E-Autos: Mehr Exporte und Importe, aber weniger Verkäufe im eigenen Land

29.07.2024

Wollen die Deutschen keine Batterie-Fahrzeuge aus heimischer Produktion?

Da wundert man sich schon, wenn man die beiden Meldungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) und des Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK) miteinander vergleicht: Auf der einen Seite sind die Im- und Exporte von Elektroautos gestiegen, andererseits klagt die Autohandel-Branche über rückläufige Bestellungen von rein batterieelektrisch betriebenen Fahrzeugen (BEV). Was ist da los?

 

Statistisches Bundesamt: Starkes Wachstum im Außenhandel mit Elektroautos

Im Jahr 2023 wurden aus Deutschland rund 786.000 Elektroautos exportiert, was einem Anstieg von 58 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies entspricht einem Wert von 36 Milliarden Euro. Die wichtigsten Abnehmerländer waren die Niederlande, das Vereinigte Königreich und Belgien. Im selben Zeitraum stiegen die Importe von Elektroautos um 23,5 % auf 446.000 Fahrzeuge, hauptsächlich aus China, Südkorea und Tschechien. Die Produktion von Elektroautos in Deutschland wuchs um 60 % auf 973.000 Einheiten, während insgesamt 2,4 Millionen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren produziert wurden. Der Umsatz der Automobilindustrie stieg um 11,8 % auf 430,5 Milliarden Euro, wobei der Großteil des Umsatzes durch Exporte erzielt wurde. Neuzulassungen von Elektroautos stiegen 2023 um 11,4 % auf 524.200 Fahrzeuge.

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Deutsches Kraftfahrzeug-Gewerbe: Rückgang bei Bestellungen von Elektrofahrzeugen

Im ersten Halbjahr 2024 gingen die Bestellungen von rein batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) bei Privatkunden um 47 % zurück, während bei Plug-in-Hybriden ein Rückgang von 37 % verzeichnet wurde. Im Gegensatz dazu stieg die Nachfrage nach Diesel- und Benzinfahrzeugen um 24 %. Auch bei gewerblichen Kunden fiel die Nachfrage nach BEV und Plug-in-Hybriden deutlich, während Bestellungen für Diesel und Benziner um 20 % zunahmen. Die Autohäuser führen die zurückhaltende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen auf hohe Preise, hohe Leasingraten und Bedenken bezüglich Wiederverkaufswerten zurück. 70 % der Befragten sprechen sich dafür aus, den CO2-Preis zur Förderung alternativer Antriebsarten einzusetzen. Die Aussichten für das Gesamtjahr 2024 werden von den befragten Autohäusern als sehr negativ eingeschätzt, insbesondere im Bereich der Elektrofahrzeuge.

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Zusammenfassung: Achim Kaemmerer, unterstützt von KI
Foto: St.Schweihöfer/Pixabay

 


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