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An Pflanzen kann doch nichts „schlimm“ sein, oder? Einige schon, etwa weil sie schön, aber auch giftig oder auch „fleischfressend“ sein können. Einen Einblick in diese spezielle Welt der Flora und Fauna bietet die Ausstellung „Fiese Gewächse und solche mit krimineller Vergangenheit“ von Heidi und Hans-Jürgen Koch im Wilhelm-Fabry-Museum, Benrather Straße 32a.
Die Vernissage am Sonntag, 29. September 2024, beginnt um 11 Uhr, das Künstlerpaar ist anwesend. Danach kann die Werkschau bis zum 12. Januar 2025 besichtigt werden.

 Fabry-Museum-Gefaehrliche-Gewaechse-Ausstellung

 

Selbstverteidigung durch Gift: Zwischen tödlicher Gefahr und frohen Farben

Seit über 35 Jahren richten die studierte Sozialarbeiterin und der Verhaltensforscher mit ihrer Fotoserie „Fiese Gewächse“ einen ganz besonderen Blick auf den Kosmos der Pflanzen. Sie umgeben uns überall, ob am Straßenrand, beim Wald-spaziergang, im Park, Garten und Wohnzimmer. Auch sind sie ein wesentlicher Bestandteil unserer Ernährung. Da sie aber im Gegensatz zu Tieren ihren Standort nicht wechseln können, müssen sie sich an Ort und Stelle „verteidigen“. Dabei ist nicht selten Gift ihre Waffe. Und die ist effizient, ja bisweilen tödlich: Die Opfer leiden unter Schweißausbrüchen, Wahnvorstellungen, Lähmung, Pulsrasen, Kammerflimmern oder Krämpfen. Im schlimmsten Fall drohen Atemstillstand, Koma und Herzversagen. Für Kinder können bereits fünf bis zehn Samen des Goldregens tödlich sein und bei der Tollkirsche reichen schon drei bis vier Beeren.

 

Andererseits, davon sind die Kochs überzeugt: „Pflanzen sind auch immer das, was der Mensch aus ihnen macht. Durch Versuch, Irrtum und Gottvertrauen haben unsere Vorfahren aus den Pflanzen gelernt. Manche wurden Nahrungsmittel, andere Drogen. Sie waren stets auch ein probates Mittel, um Probleme aus dem Weg zu schaffen, beziehungsweise um die Ecke. Ja, manche heilen auch. Also gelten mildernde Umstände. Mehr aber nicht.“

 

Fabry-Museum-Gefaehrliche-Gewaechse-fleischfressend

 

Ihre essayistischen Foto-Reportagen sind weltweit bekannt und vielfach prämiert worden.

 

Fabrys Erkenntnisse zu Arzneimitteln

Frei nach Paracelsus' Erkenntnis „Die Dosis macht das Gift“, zeigen Heidi und Hans-Jürgen Koch in ihren fotografischen Nahaufnahmen die betörende, farbenfrohe Pflanzenwelt, die in ihrer Wirkung zwischen tödlicher Gefahr und lebenserhaltener Maßnahme changieren.

 

Und hier sieht Museumsleiterin Sandra Abend auch den Bezug zum Namensgeber: „Genau um dieses Wechselspiel der Wirkung und Zusammensetzung von Arzneimitteln machten sich, gestützt auf die Beobachtungen antiker Ärzte, Wilhelm Fabry und seine Frau Marie Colinet Gedanken. Viele dieser Erkenntnisse wurden in dem 1652 von Johann Beyer veröffentlichten Buch ‚Wund-Artzney‘ publiziert. Dieses Buch befindet sich in der Sammlung des Wilhelm-Fabry-Museums.“


Begleitprogramm

Begleitend zur Ausstellung gibt es ein Rahmenprogramm:

10. Oktober, 19:30 Uhr
„Pflanzen, die heilen“
Vortrag von Dr. Jürgen Wunderlich

31. Oktober, 15:00 Uhr
„Rund um die Biene“
mit Clemes Caspari

2. November, 18:00 Uhr
„Nachts im Museum“
Museumsführung für Kinder

 

14. November, 19:30 Uhr
„Toxic!“
Kunstperformance von Susanne Ristow

Quelle: Kulturamt
Fotos: anzeiger24.de