Mit der 600.000€ teuren Neugestaltung des Bereiches Am Kronengarten/Heiligenstraße wurde der Zu- und Abfahrtsbereich zur Tiefgarage zur Spielstraße. Viele Autofahrer, aber auch Kinder haben das noch garnicht registriert. Vielleicht liegt es daran, dass das zugehörige Verkehrszeichen außergewöhnlich hoch hängt? Aber was soll diese Spielstraße sein?

Dazu hat uns die Stadt auf Anfrage Folgendes mitgeteilt:

Das IHK-Rahmenkonzept hat einen verkehrsberuhigten Bereich vorgesehen, um durch Neuordnung und Attraktivität des Bereiches eine Verbesserung der innenstadtnahen Aufenthaltsqualität zu erreichen.

Und weiter: Ein solcher verkehrsberuhigter Bereich schafft Klarheit für alle Verkehrsteilnehmer.

Alles klar? Eher nicht

Ob die Neugestaltung des Kronengartens zu höherer Attraktivität und einer Verbesserung der Aufenthaltsqualität geführt hat oder noch führen wird, ist vielleicht Geschmackssache.

Aber schafft die „Spielstraße“ wirklich Klarheit für alle Verkehrsteilnehmer?

Wir haben mit Autofahrern und Fußgängern gesprochen.

Klar war da nichts. Alle waren mehr oder weniger irritiert. Kaum ein Autofahrer, der die gebotene Schrittgeschwindigkeit eingehalten hat. Kein Fußgänger hat wahrgenommen, dass jetzt ganz offiziell Autos dort fahren dürfen, wo bis vor kurzem noch ein Bürgersteig gewesen ist.

Warum keine eindeutige Beschilderung, und warum gibt es keinen Bürgersteig mehr?

Eine Spielstraße ist ein verkehrsberuhigter Bereich, in dem alle Verkehrsteilnehmer gleiche Rechte haben. Soweit die Straßenverkehrsordnung. Die Maximalgeschwindigkeit beträgt für alle, also Autos, Fahrräder und Fußgänger Schrittgeschwindigkeit. Dafür dürfen dann Autos auch dort fahren, wo eigentlich der Bürgersteig ist.

Aber warum hat die Stadt sich zu einer solchen Lösung entschlossen, wo es doch jahrzehntelang ohne „Spielstraße“ ging?

Die Antwort der Stadt: Bei entgegenkommenden Fahrzeugen müssen Kraftwagen auf den Bereich ausweichen, der für viele als „Bürgersteig“ erkenntlich gewesen wäre: Auf Bürgersteigen sind Kraftfahrzeuge allerdings nicht erlaubt.

Das „Problem“ entgegenkommender Fahrzeuge besteht aber lediglich exakt auf einer Länge von 20 Metern und zwar von der Ausfahrt der Tiefgarage Am Kronengarten bis zur Volksbank. Hätte man hier nicht eine Regelung mit den folgenden Verkehrszeichen realisieren können:

Nein sagt die Stadt, weil eine solche Beschilderung eben nicht zur „Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer“ geführt hätte.

Wann wird der Kronengarten endlich fertig?

Einzelhändler am Kronengarten sind genervt, weil die Bauarbeiten nach fast zehn Monaten immer noch nicht fertig sind. Erst haben sich die Pflasterarbeiten über Gebühr hingezogen. Jetzt fehlen noch ein neues Geländer und die Bepflanzung.

Die Bepflanzung kann nach Informationen der Stadt aber erst erfolgen, wenn die restlichen Arbeiten (Abdichtung, Geländer, Sitzdeck und Beleuchtung) ausgeführt sind.

Und weiter: Die Abdichtung ist bereits beauftragt, Geländer und Sitzdeck befinden sich in der Ausschreibung.

➤ Das gilt übrigens auch für den hässlichen Bauzaun rund um die Tiefgaragen-Ausfahrt...

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Mit anderen Worten: Es wird wohl noch ein wenig dauern. Und nix mit Fertigstellung Anfang Mai 2021: ➤ Innenstadtentwicklung auf der Zielgeraden | Stadt Hilden.

Bericht/Foto: Walter Thomas

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