Vandalismus am Eichelkamp? Hier irrt die Stadt!
In einer kurzen Pressemitteilung hat sich die Stadt am vergangenen Dienstag über Vandalismus auf Hildener Spielplätzen beklagt. Dabei wurde explizit die an einem Hang gelegene Rutsche auf dem Spielplatz am Eichelkamp benannt. Doch von Vandalismus kann beim besten Willen keine Rede sein.
Foto oben: Man sieht die Rutsche. Links und rechts daneben den Hang mit den ausgetretenen Rasengittermatten. Rechts sind die Matten zum größten Teil zerstört und ragen in die Luft. Ganz links der rutschige Brettlauf!
Die von der Stadt an dieser Stelle verlegten Rasengittermatten sind ungeeignet, und das ist die eigentliche Ursache für die nun beklagten Schäden. Aber der Reihe nach.
Rasengittermatten konnten und können nicht halten!
Die Rutsche am Eichelkamp startet am oberen Ende eines Hanges. Kinder, die rutschen wollen, müssen irgendwie auf diesen Hang hinauf. Dazu gibt es links, neben der Rutsche, einen „Brettlauf“ nebst Seil, an dem man sich festhalten kann. Der Nachteil dieses Brettlaufes ist, dass er in der Regel sehr rutschig ist. Und dann hilft auch das Seil wenig.
Es kommt hinzu, dass dieses Seil auch nur für kleinere Kinder bis vielleicht fünf Jahren geeignet ist. Aufgrund dieser Unpraktikabilität suchen sich die Kinder naturgemäß andere Wege links und rechts von der Rutsche.
Dies führt dann dazu, dass dort eigene „Laufwege“ entstehen, das Gras heruntergetreten wird und sich im Boden langsam Trittstufen ausbilden.
So war die Rutsche im letzten Jahr gesperrt, damit das Gras in Ruhe anwachsen konnte.
Im vergangenen Frühjahr ist die Stadt hergegangen, hat die Laufwege links und rechts der Rutsche begradigt und Rasengittermatten eingesetzt, um damit ein Abrutschen des Erdreiches zu verhindern. Gleichzeitig wurde in diesem Bereich der Rasengittermatten Rasen ausgebracht. Man erhoffte sich nun, dass der Rasen anwächst und die ganze Konstruktion hält. Dazu hatte man dann die komplette Rutsche bis zum Jahresende abgesperrt.
Kinder konnten im Corona-Jahr 2020 nicht rutschen, weil die Stadt nicht auf die Idee gekommen ist, lediglich die Rasengittermatten abzusperren!
Kurz vor Weihnachten, also zu einer Zeit, wo Kinder besonders gerne draußen rutschen, hat man dann das Spielgerät freigegeben und es hat keine vier Wochen gedauert, da war der Hang wieder platt getreten und die Rasengittermatten lagen offen.
So sah es bereits Mitte Januar, also kurz nach der Freigabe der Rutsche, aus.
Wenige Wochen später kam der Schnee. Kinder sind munter den Hang heruntergerodelt, und dies hat dann zu den ersten Schäden geführt.
Mit der Wetterbesserung sind die Kids dann über die Matten nach oben gestiegen und im Laufe der Zeit bröckelte das System der Matten immer weiter in sich zusammen.
Das alles hat nichts mit Vandalismus zu tun, sondern ist einzig das Ergebnis städtischer Fehlplanung, so die Meinung eines Experten, mit dem wir uns vor Ort getroffen haben.
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Spielplatz Eichelkamp ist nicht als „Jugendtreffpunkt“ bekannt
Der Spielplatz Am Eichelkamp wird fast ausschließlich von Familien und Kleinkindern genutzt. Größere Kinder oder gar Jugendliche sind sehr selten zu sehen. Insbesondere ist der Spielplatz Am Eichelkamp, wie Anwohner übereinstimmend aussagen, auch nicht als regelmäßiger Jugendtreffpunkt bekannt.
Lange Rede kurzer Sinn: Am Eichelkamp hat die Stadt einen schlechten Job gemacht.
Kann passieren. Jetzt sollte es aber schnell darum gehen, dafür zu sorgen, dass die beschädigten Matten nicht zur Gefahrenstelle werden und eine vernünftige Lösung gefunden wird, ohne wieder alles „jahrelang“ abzusperren.
Text/Foto: Walter Thomas
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