Feuerwehr braucht mehr Platz für Personal und Schulungen

„Exponentielles Wachstum“ gibt es nicht nur in der Pandemie: Als der Kreis Mettmann 2017 den Rettungsdienst-Bedarfsplan neu aufstellte, musste die Feuerwehr Hilden ihren Fuhrpark von einem auf drei Rettungswagen aufstocken. Und pro Fahrzeug werden zwei Personen mehr benötigt, also insgesamt vier zusätzlich. Und da rund um die Uhr Personal bereitstehen muss, musste der Bestand um 20 Personen erhöht werden.

Die Folge: Die Hildener Feuerwache wurde zu klein. Und nicht nur aus diesem Grunde. Daher plant die Stadt jetzt eine Erweiterung.

 Titelfoto: vom Einsatz am 14. Februar beim Lagerhallenbrand im Industriegebiet West

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Was braucht die Feuerwehr?

„Pro Schicht haben wir vier Leute mehr“, sagt Feuerwehr-Chef Hans-Peter Kremer im Gespräch mit anzeiger24.de. Das klingt erst einmal nicht viel. Aber: Diese Kolleg(inn)en brauchen Spinde. Und Spinde brauchen Platz. „Wir platzen bereits aus allen Nähten“, so Kremer.
Außerdem sollen vorsorglich mehr Kapazitäten geschaffen werden.

Der Hildener Feuerwehr-Chef Hans-Peter Kremer (Archivfoto vom Januar 2020)

Darüber hinaus wurden mehr Tagesdienststellen geschaffen. Dafür werden mehr Büro- und Schulungsräume benötigt, erläutert der Feuerwehrchef: „Außerdem wollen wir unseren Sportraum für unsere ehrenamtlichen Helfer vergrößern.“

Rund 2.300 Quadratmeter sollen für die Erweiterung neu geschaffen werden. Unter anderem durch weitere Etagen.

Wie ist der aktuelle Sachstand?

Ein Architekturbüro hat zum Jahresende 2020 eine Machbarkeitsstudie abgeschlossen, teilt die Stadtverwaltung in einem Schreiben an die SPD-Fraktion mit, die sich nach dem aktuellen Sachstand erkundigt. Der Entwurf sei mit der Bauaufsicht abgestimmt und „grundsätzlich genehmigungsfähig“.

Welche Baumaßnahmen sind geplant?

Am Altbau an der Straßenseite soll ein erdgeschossiger Gebäudekörper für die Erweiterung der Schwarz- und Weißbereiche und Umkleiden direkt neben dem Eingang angebaut werden. Auf gleicher Ebene soll der heutige Fitnessraum einerseits zum Wäscheraum für Poolkleidung und Brandschutz und andererseits zur Aufnahme des Notstromaggregates umgebaut werden.

Auf der ersten Etage des „Altbaus“ sollen die Büros für die Mitarbeiter des gehobenen Dienstes,
die Ruheräume sowie die Kleiderkammer, das Bettwäschelager, der TV-Raum und die Erweiterung
des Essbereiches angeordnet werden.

Die Hildener Feuerwache Am Feuerwehrhaus (Archivfoto) 

Im ersten Obergeschoss wird die Terrasse etwa hälftig zur Aufnahme weiterer Büros überbaut. Die übrigen Büros werden an die westliche Fassade „verschoben“. Ein Mittelgang soll den Verwaltungstrakt erschließen.

Im zweiten neu zu errichtenden Obergeschoss sollen Planspiel- und Lernräume sowie Stabräume, eine zusätzliche sanitäre Einrichtung und Nebenräume untergebracht werden.

Der neue Baukörper wird dabei bis zum Eingangsbereich der Feuerwache vorgezogen.

Die Überbebauung des Altbaus zu etwa einem Drittel soll sich anschließen, um Platz für den Schulungs- und Sitzungsraum sowie den Sportraum über dem Altbau zu schaffen.

Die neuen Dachflächen sollen begrünt werden. Dazu ist eine Photovoltaikanlage zur Erzeugung von Eigenstrom geplant. Zur Reduzierung der Wärmelasten im Gebäude ist eine Klimatisierung der Räume vorgesehen.

Als Interimslösung ist eine Büro-Container-Lösung zur Miete vorgesehen.

Was sind die nächsten Schritte?

Im Auftrag des Amtes für Gebäudewirtschaft erfolgen nun die Fachplanungen (Technische Gebäudeausrüstung, Tragwerksplanung, Brandschutz) und die Kostenberechnungen zur Erlangung der „Veranschlagungsreife“ gemäß Kommunaler Haushaltsverordnung.

Die Verwaltung klärt, inwieweit hierfür eine europaweite Ausschreibung notwendig ist.
Ohne europaweite Ausschreibung wird die Veranschlagungsreife voraussichtlich Mitte 2021 vorliegen.

Danach ist klären, ob die Stadtverwaltung oder die Infrastrukturentwicklungsgesellschaft Hilden mbH die weitere Planung und die Umsetzung betreut.

Text: Achim Kaemmerer
Quelle: Stadt Hilden
Archivfotos: anzeiger24.de

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