Trotz Rezessionsangst: Deutschland am Black Friday in Konsumrausch

06.12.2024

3,5 Prozent mehr Bestellungen als 2023 – Vorsicht vor Betrugsmaschen

Der Black Friday gilt als Hochphase des E-Commerce, in der sich Anbieter mit hohen Rabatten gegenseitig übertrumpfen. Immer mehr Konsumenten nutzen diesen Tag für ihre Bestellungen. „So verzeichneten Online-Händler 2024 mit 198 Prozent nahezu doppelt so viele Bestellanfragen als im Jahresdurchschnitt“, heißt es in einer Auswertung des Digital Customer Journey-Informationsdienstleisters CRIF: Im Vergleich zum Black Friday 2023 stieg das von CRIF verzeichnete Anfragevolumen damit nochmals um 3,5 Prozent. Zusätzlich stieg der durchschnittliche Bestellwert um 10 Prozent auf 275 EUR (vorher 250 EUR). Dabei nutzen vor allem junge Menschen die Rabattaktion: Der Altersschnitt war in der Rabattwoche 1,5 Jahre jünger als im übrigen Jahr.

 

Geringere Betrugsquote trotz mehr Bestellanfragen

CRIF (und beispielsweise auch das Landeskriminalamt NRW) macht aber auch darauf aufmerksam, dass auch E-Commerce-Betrüger den Black Friday ausnutzen: „Zwar ist jede 133. Bestellung (0,75 Prozent) ein potenzieller Betrugsversuch. Verglichen mit den Wochen zuvor ist dies jedoch sogar ein Rückgang von 19,5 Prozent.“ Im Jahresdurchschnitt sei immerhin fast jeder 100. Bestellung (0,93 Prozent) ein möglicher Betrug.

 

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"Der Preis eines Gutes ist für Betrüger nicht relevant, für ehrliche Käufer hingegen schon. Aktionstage wie der Black Friday motivieren also verstärkt ehrliche Kunden zum Kauf, wodurch das Verhältnis zwischen Betrugsversuchen und regulären Bestellungen sinkt", ordnet Dr. Frank Schlein, Geschäftsführer von CRIF Deutschland ein. "Anders wird es in der Weihnachtswoche sein, hier gehen weniger reguläre Bestellungen ein, während Betrüger weiterhin aktiv sind. Dadurch wird die Betrugsquote steigen", prognostiziert Schlein.

 

Typische Betrugsmethoden und Schutzmaßnahmen

Eine häufig genutzte Methode ist der Identitätsdiebstahl, bei dem Betrüger echte Identitäten missbrauchen, um Bestellungen aufzugeben, erklärt das CRIF. Beim Eingehungsbetrug werden Bestellungen trotz offensichtlicher Zahlungsunfähigkeit getätigt. Ebenso verbreitet ist die Erstellung erfundener Identitäten, bei der falsche Bestellerprofile konstruiert werden, um betrügerische Transaktionen zu verschleiern.
Ein weiteres Problem ist der Retourenbetrug, bei dem Rückgaberichtlinien manipuliert oder gefälschte Quittungen verwendet werden, um unrechtmäßig Rückerstattungen oder Ersatz zu erhalten. "Diese vielfältigen Betrugsmethoden zeigen, wie wichtig es ist, gezielte Maßnahmen zur Prävention und Erkennung zu ergreifen", betont Schlein. "Händler können sich nur durch eine umfassende Risikoprüfung schützen, indem sie interne und externe Daten mit intelligenten Modellen kombinieren."

 

Quelle: CRIF

 


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