Taschengeldbörse: Wie Jung und Alt voneinander profittieren

Ein Projekt von Jugendparlament, AWO und Seniorenbeirat

Das Unkraut sprießt, die Gardinen müssten dringend mal in die Waschmaschine und ein Großeinkauf steht an - aber die Gesundheit macht einen Strich durch die Rechnung. Die Wunschliste ist lang, der Führerschein soll her – aber das Taschengeld reicht einfach nicht aus. Die Hildener Taschengeldbörse hat für beide Seiten ein Rezept.

Das Angebot der AWO Hilden, in Kooperation mit dem Jugendparlament und dem Seniorenbeirat, vermittelt seit 2014 zwischen Jugendlichen, die ihre Kasse aufbessern möchten, sowie Bürgerinnen und Bürgern, die sich Unterstützung für Arbeiten in Haus und Garten wünschen.

 

„Das Angebot lebt“, freut sich Bernhard Wiese, der das Projekt koordiniert. „Auch in Zeiten von Corona.“ Rund 260 Bürgerinnen und Bürger hat er in seiner Datei, die regelmäßig Hilfe anfragen. Demgegenüber stehen 100 Jugendliche im Alter von 15 bis 20 Jahren. Sie alle hat Wiese persönlich kennengelernt. „Wir führen zunächst ein Beratungsgespräch, erklären die Modalitäten und nehmen dann die Daten der Interessenten auf“, erklärt er das Prozedere. Aktuell kommen außerdem Hinweise zur Einhaltung der Coronaschaftsverordnung hinzu, beispielsweise Abstand halten und das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes bei Direktkontakt.

 

Gesucht wird meist Unterstützung in Haus und Garten oder Hilfe bei Botengängen und Besorgungen. „Sehr gefragt ist aber auch Beistand bei der Handhabung von PC und Smartphone“, so Wiese. „Wir sind stets bemüht, Menschen aus gleichen Stadtteilen zusammenzubringen. So entstehen keine langen Wartezeiten.“

 

Chayenne Winkes (16) hat mit der Taschengeldbörse gute Erfahrungen gemacht. Seit einem Jahr ist sie dort aktiv: „Ich habe nach einer Möglichkeit gesucht, etwas Geld zu verdienen und habe über Social Media von dem Projekt erfahren.“ Das Beratungsgespräch verlief in lockerer Atmosphäre. „Ich bin dann recht schnell an eine Dame vermittelt worden, die Unterstützung beim Einkaufen brauchte“, erinnert sich Chayenne. Der erste Kontakt erfolgte per Telefon, dann folgte der erste Auftrag.

 

Inzwischen ist die junge Hildenerin regelmäßig für ihre Auftraggeberin unterwegs. „Es hat sich ein gutes Verhältnis entwickelt. Manchmal bleibe ich noch etwas und wir unterhalten uns.“ Die Gespräche sind keineswegs einseitig. Beide Seiten sind an der Lebenswelt des anderen interessiert. Und so soll es sein. Die Taschengeldbörse schlägt eine Brücke zwischen den Generationen. „Genau das war die ursprüngliche Idee der Aktion“, sagt Bernhard Wiese.

„Ich kann die Taschengeldbörse anderen Jugendlichen nur empfehlen“, so Chayenne. Helfen zu können gibt ihr ein gutes Gefühl und der finanzielle Grundstein für den Führerschein ist gelegt. Und wenn es nach Bernhard Wiese geht, darf seine Kartei gerne noch wachsen.

 

Ältere Menschen, die Hilfe brauchen und Jugendliche die helfen möchten und ihr Taschengeld aufbessern wollen, können sich bei der Taschengeldbörse melden. Das Büro befindet sich im Josef-Kremer-Haus des AWO-Ortvereins, Schulstraße 35. Beratung und Anmeldung sind mittwochs und donnerstags von 15 bis 17 Uhr unter Telefon 0151/18147884 oder unter E-Mail [email protected] möglich.

 

Quelle: Stadt Hilden
Foto: Michael Schwarzenberger/Pixabay

 

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