Sterben dem Hildener Theater die Besucher weg?
08.11.2024Zahl der Abonnenten bricht um fast 60% ein
***Leitartikel***
Schon im letzten Jahr haben wir die Frage gestellt: Wieviel „Theater“ kann sich Hilden noch leisten? Der Hintergrund der Frage hängt mit den städtische Zuschüssen zu den regelmäßigen Aufführungen in der Stadthalle zusammen. Und diese Zuschüsse sind beträchtlich: Im letzten Jahr wurden 70.000 Euro an die Veranstalter der acht Aufführungen gezahlt. Hinzu kamen Allgemeinkosten für die Halle, das Ticketing, Gema Gebühren etc. in Höhe von 43.000 Euro.
Diesen Ausgaben von 113.000 Euro standen Einnahmen in Höhe von 27.000 Euro gegenüber. Macht unter dem Strich ein sattes Minus von fast 90.000 Euro.
Doch das ist längst nicht alles.
Denn in den vorgenannten Aufwendungen sind die (anteiligen) Personalkosten des Kulturamtes noch gar nicht enthalten. Wie hoch diese Kosten waren, vermochte das Kulturamt auf Anfrage nicht beantworten. Dazu weiter unten mehr.
Abos brechen regelrecht ein
Während alle Kosten steigen, brechen dem Theaterbetrieb die Kunden weg. Das Kulturamt verweist auf viele Kündigungen aus Altersgründen und Sterbefällen.
Wurden in 2020 noch 580 Abonnenten registriert, waren es in der letzten Saison nur noch 238! Bedeutet: Die Zahl der Abonnenten ist um fast 60% eingebrochen.
Dies ergibt sich aus dem Haushaltsplan der Stadt. Dem steht die Aussage des Kulturamtes gegenüber, das 276 Abos ausweist. Eine Differenz von immerhin 15%!
Wer hat hier falsche Zahlen: der Kämmerer in seinem Haushalt oder das Kulturamt in der Presseanfrage?
Personalkosten für „Kulturelle Veranstaltungen“ explodieren
Wie oben dargestellt, ergibt sich aus dem laufenden Theaterbetrieb der Stadt ein Minus von fast 90.000 Euro. Hier fehlen aber die anteiligen Personalkosten der Verwaltung.
Und da wird es nun noch einmal spannend: Im vergangenen Jahr lagen die tatsächlichen Personalaufwendungen noch bei 352.000 Euro. Laut Haushaltsplan werden sie nach einem Zwischenschritt in diesem Jahr dann von 434.000 Euro auf stolze 645.000 Euro im kommenden Jahr anwachsen.
In mageren Zeiten ein „schönes“ Plus von über 80%!!
Der guten Ordnung halber sei erwähnt, dass damit aber nicht nur der Theaterbetrieb, sondern auch andere Eigenveranstaltungen betrieben werden.
Bericht: Walter Thomas
Foto/Montage: anzeiger24.de / Pixabay / KI-generiert mit Adobe Firefly
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