Stadtradeln 2024: ein Beitrag zum Klimaschutz oder Mogelpackung?

Eines vorweg, bevor der Sturm der Entrüstung über uns losbricht. Wir lieben das Stadtradeln, wir machen seit Jahren mit und wir sind sogar mit einem eigenen Team angetreten. Aber das heißt natürlich nicht, dass wir nicht mehr zur „Kritik“ fähig wären. Denn in Wahrheit sind die hochgelobten Ergebnisse des Stadtradelns reines Wunschdenken. Aber der Reihe nach.

 

Laut „Stadtradeln“ hat Hilden 17 Tonnen CO² eingespart

Nach Abschluss der Radelwochen haben die 516 Hildener Teilnehmer 102.484 Kilometer zusammengeradelt. Laut der Website von stadtradeln.de ergibt das eine CO² Vermeidung von 17 Tonnen. Wie errechnet man so etwas? Laut stadtradeln.de erzeugt ein Auto pro Kilometer 140 g CO². Bei 100.000 Kilometern kommen damit 14 Tonnen anstelle der ausgewiesenen (!) 17 Tonnen zustande. Soweit – so schlecht.

 

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Verzichten wirklich alle Stadtradler aufs Auto?

Bedeutender wiegt Folgendes. Es ist auffällig, dass viele Teilnehmer des Stadtradelns per se ausgewiesene Radfahrer sind. Man schaue sich nur einmal die Teams an. Das größte Team in Hilden ist ein Fitnessstudio. Deren Mitglieder treffen sich im Rahmen der Radlwochen eigens zu Gruppentouren. Der ADFC fährt vermutlich ohnehin nichts anderes außer Rad. Und auch Helmholz- und Grundschüler notieren wohl lediglich ihre üblichen Fahrten. Kurzum: tatsächlich wird man die Zahl der eingesparten Autofahrten realistisch auf wenige Touren reduzieren müssen. Und deshalb kann von 17 Tonnen eingespartem CO² beim besten Willen keine Rede sein.

 

Warum Stadtradeln trotzdem gut ist!!

Bei aller Kritik gibt es natürlich auch eine gute Seite. Radfahren, das Bewegen in freier Natur und frischer Luft, hat unschätzbare Vorteile für die Gesundheit. Und deshalb wäre unser Tipp„ Statt-Radeln“ statt Stadtradeln. Heißt für das ganze Jahr und so oft wie möglich statt Autofahren Radeln – also ganz einfach „Statt-Radeln“?

 

Bericht: Walter Thomas