Stadtmarketing: Vorstand zurück getreten und ersetzt – Grünes Licht für den neuen Weg

Mitglieder stimmen für die Reform: GmbH wird aufgelöst, der Verein agiert nun eigenständig

Rund um Stadtmarketing Hilden hat es schon länger rumort: Viele Hildenerinnen und Hildener sind unzufrieden, weil eher Stillstand herrscht, während sich Nachbarstädte wie Langenfeld und Monheim mit neuen Events und Ideen zu Publikumsmagneten entwickelt haben. Außerdem wurde die seltsame Konstruktion von Stadtmarketing GmbH und e.V. immer kritischer gesehen – vor allem von zahlenden Mitgliedern. 

Seit rund einem Jahr nun basteln die Stadt Hilden – als Hauptgesellschafter der GmbH – und der Vereinsvorstand an einer Reform, die mehrfach heiß diskutiert wurde, auch im Stadtrat.

Monatelang erfuhr man nichts mehr; nun aber gibt es einen neuen Stand...

Vorstand tritt zurück: Neuwahl

Bei der Mitgliederversammlung am 21. November 2023 ist der komplette Vorstand zurückgetreten (u.a. Igor Simic, Benedict Schulz und Simone Herweg).

An dessen Stelle wurden die Posten neu besetzt.

Gewählt wurden: Frank Rösner (1. Vorsitzender, Foto oben 3.v.l.), Bastian Mey (2. Vorsitzender, 4.v.l.) und Houssem Ben Yahia (Kassierer, l.) sowie die Beisitzer Georg Ott (2.v.l.), Thomas Rolih (r.), Andreas Wylenzek (2.v.r.) und Harald Hanraths (3.v.r.).

Außerdem haben die Mitglieder einstimmig dem Konzept zur Neuausrichtung des Hildener Stadtmarketings zugestimmt – vorher wurde allerdings noch kontrovers debattiert.

Was ist geplant?

Die GmbH soll aufgelöst werden. Allerdings gibt es eine verzwickte Verflechtung mit der städtischen Grundstücksgesellschaft GkA, an der auch der e.V. beteiligt ist. Die GmbH soll „als Hülle“ bestehen bleiben, weil sonst eine sechsstellige Grunderwerbssteuer fällig wäre.

Da hatten die Vereinsmitglieder stets Bedenken geäußert: Was bedeutet das für den e.V. finanziell oder bei Haftungsfragen?

Dieses Problem sei nun gelöst, erklärte Volker Hillebrand, noch Geschäftsführer bei der Stadtmarketing GmbH (seine Dienstzeit endet im Frühjahr 2024, dann wird er sich aus Hilden verabschieden): Bürgermeister Claus Pommer habe eine Freistellungserklärung für den Verein ausgestellt. Soll heißen: Was auch immer mit der GmbH geschieht: der e.V. soll von allen Verpflichtungen gegenüber und Beteiligungen an der GmbH befreit werden.

Die bisherigen Aufgaben der GmbH übernimmt die Wirtschaftsförderung im Rathaus. Ein „Citymanagement“ soll sich dann u.a. um Leerstandsmanagement, Akquise für den Wochenmarkt, Netzwerke zwischen Immobilieneigentümern, Handel, Gastronomie etc. und Öffentlichkeitsarbeit kümmern.

Und was bedeutet das für die Veranstaltungen in Hilden?

Bisher hat die Stadtmarketing GmbH eigentlich nur den Weihnachtsmarkt und den Künstlermarkt eigenständig organisiert. Alles andere – Weindorf, Büchermarkt, Autoschau etc. – wurde von externen Veranstaltern und Agenturen durchgeführt.

Diese Aufgabe könnte jetzt der Stadtmarketing e.V. erfüllen.

Und genau da ist für viele Mitglieder der Knackpunkt: Ist das überhaupt möglich?

Der Verein könne mit der Loslösung von der GmbH eigenständig agieren, erklärte Volker Hillebrand.

Unter Umständen müsste er sich mit der Wirtschaftsförderung, bzw. dem neuen Citymanagement abstimmen, wenn ein Event geplant wird.

So könnte der Verein beispielsweise das Winterdorf in 2024 betreiben.

So ganz überzeugt schienen die Mitglieder noch nicht zu sein. Denn in der Theorie klingt alles gut. Doch wird auch die praktische Umsetzung und die Kooperation mit der Stadt funktionieren?

Peter Groß, zum einen selbst Mitglied im Verein, andererseits aber auch CDU-Ratsherr und Aufsichtsratsvorsitzender der GmbH, warb für „mehr Vertrauen“.

Schlussendlich gaben die Mitglieder „grünes Licht“ für den neuen Weg. Der frisch gewählte Vorstand will sich nun an die Arbeit machen.

Bericht: Achim Kaemmerer
Fotos: anzeiger24.de

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