Schüler-Deutschlandticket: Stadt einigt sich mit Rheinbahn

23.06.2023

SchokoTicket gilt dann deutschlandweit: 29 Euro für Selbstzahler

Die Weichen sind nun gestellt: In Hilden und Haan sowie in Düsseldorf, Erkrath, Ratingen, Mettmann und Meerbusch wird die Rheinbahn das Deutschlandticket für Schülerinnen und Schüler an städtischen Schulen anbieten. Das haben die Städte als Schulträger so mit der Rheinbahn ausgehandelt.

Und auch der Kreistag Mettmann hat beschlossen, dass das Schüler-Deutschlandticket für alle Schulen in Kreisträgerschaft (Berufskollegs und Förderschulen im Kreis Mettmann) eingeführt werden soll.

 

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Was bedeutet das genau?

Es gibt zwei Kategorien beim SchokoTicket:

Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf Erstattung der Schülerbeförderungskosten („Freifahrer“, bei Grundschülern ab zwei Kilometer Schulweg, bei Klassen 5 – 10 mit mehr als 3,5 Kilometern Schulweg, bei Klasse 11 – 13 mit mehr als 5 Kilometern Schulweg) erhalten das Schüler-Deutschlandticket über den Schulträger.

„Die Kosten entsprechen dem bisherigen monatlichen Preis / SchokoTicket-Eigenanteil“, erklärt die Rheinbahn AG – nämlich 14 Euro/Monat für das erste Kind pro Familie, 7 Euro für das zweite Kind und 0 Euro ab dem dritten Kind. „Der Unterschied ist, dass das Deutschlandticket bundesweit gültig ist.“

 

Schülerinnen und Schüler ohne diesen Anspruch („Selbstzahler“ für 39,40 Euro/Monat) können ein vergünstigtes Deutschlandticket für 29 Euro pro Monat erwerben.

 

Was müssen die Ticketinhaberinnen und Inhaber nun beachten?

Schülerinnen und Schüler, bzw. deren Eltern müssen eigentlich nichts weiter unternehmen: „Bei allen Schülerinnen und Schülern, die ein SchokoTicket besitzen und weiterhin eine städtische Schule besuchen, wird der Vertrag für das Schuljahr 2023/2024 automatisch auf ein Deutschlandticket umgestellt", erklärt die Rheinbahn. "Wir werden während der Sommerferien in NRW entsprechende Aufkleber für die alten Chipkarten oder je nach Verfügbarkeit neue Deutschlandticket Chipkarten versenden.“

 

Für alle anderen privaten oder konfessionellen Schulen gilt: Jeder Schulträger muss entscheiden, ob er das vergünstigte Deutschlandticket anbietet oder bei dem bisherigen SchokoTicket bleibt.

 

Und was machen Schülerinnen und Schüler ohne SchokoTicket?

Die können sich ungeachtet von der Regelung ein normales Deutschlandticket für 49 Euro besorgen – sollten natürlich vorher abwägen, ob es sich rechnerisch lohnt, also ob sie das entsprechend nutzen.

Außerdem muss bei Jugendlichen unter 18 Jahren ein gesetzlicher Vertreter, bzw. Erziehungsberechtigter den Vertrag mit unterschreiben, teilt die Rheinbahn auf Nachfrage mit. 

 

Stadt Hilden zahlt in Fond ein

Für die Stadt Hilden bedeutet die Entscheidung allerdings einen höheren finanziellen und bürokratischen Aufwand.

Denn wenn ein Schulträger – also in diesem Fall die Stadt Hilden – an dem Modell teilnehmen, muss er in einen Fonds beim örtlichen Verkehrsverbund einzahlen, erklärt die Stadtverwaltung: „Aus diesem Fonds wird dann die Differenz zwischen dem ermäßigten Deutschlandticket (29 Euro) und dem regulären Preis des Deutschlandtickets (49 Euro), also 20 Euro, ausgeglichen. Sollten die von den Schulträgern dem Fonds des jeweiligen Verkehrsverbundes zugeführten Mittel nicht ausreichen, wird das Land den offenen Betrag übernehmen.“

Dafür stellt das Land NRW 60.000 Euro zur Verfügung – landesweit natürlich.

 

Die Stadt Hilden rechnet dazu: Es müssen mindestens 588 Euro (also 12 x 49 Euro) pro anspruchsberechtigte Person sowie pro Schuljahr und je bestehenden SchokoTicket-Vertrag in den Fond eingezahlt werden.

Aktuell nehmen in Hilden 226 Schülerinnen und Schüler (von insgesamt 3261 an städtischen Grundschulen, der Marie-Colinet-Sekundarschule und am Helmholtz-Gymnasium) das SchokoTicket in Anspruch.

„Die Gesamtkosten der Verwaltung betragen 113.201,22 Euro im Jahr. Bei 226 DeutschlandTickets würde der Gesamtbetrag bei 132.888,00 Euro liegen (226 x 49 € x 12 Monate). Die Differenz von 19.686,78 Euro muss die Stadt Hilden zusätzlich bereitstellen und in den Fonds einzahlen“, erklärt das Rathaus. „Für das Haushaltsjahr 2023 betragen die Mehraufwendungen für den Zeitraum August bis Dezember 8.202,83 Euro. In den Folgejahren ist eher davon auszugehen, dass die Inanspruchnahme steigt, was zu tatsächlichen Mehraufwendungen pro Jahr von rund 24.000 Euro führen dürfte, so lange das DeutschlandTicket für 49 Euro angeboten wird.“

 

In Monheim ist alles noch einfacher: Innerhalb der Stadt ist der ÖPNV für alle Bürgerinnen und Bürger mit Monheim-Pass ohnehin kostenlos. Und nun bekommen auch alle Schülerinnen und Schüler das Deutschlandticket – einfach so und unabhängig von Freifahrtbedingungen.

Aber Monheim ist ja schon länger ein Sonderfall.

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Foto/Collage: anzeiger24.de / kristine431/Pixabay

 


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