Rettung Hildener Krankenhaus: Nächste Hürde genommen
14.12.2023Kreistag in Mettmann gewährt 4 Millionen Euro
Die Rettung des St. Josefs-Krankenhauses hat eine weitere Hürde überwunden, wie der Kreis Mettmann mitteilt: „Nach intensiven Abstimmungsgesprächen und intensiv durchgeführten Prüfungen hat der Kreistag jetzt einstimmig beschlossen, der Franziskanerinnen zu Olpe mbH (GFO) für die Übernahme des Krankenhauses Hilden die in der Anlaufphase aufzuwendenden Restrukturierungskosten einen kommunalen Zuschuss in Höhe von 2 Millionen Euro zeitnah zu gewähren.“
Ein weiterer Zuschuss in Höhe von ebenfalls 2 Millionen Euro für das Jahr 2025 wird in Aussicht gestellt. Die Einzelheiten sollen in einem öffentlich-rechtlichen Vertrag festgelegt werden.
Ab 2024 sollen nun der ehemalige Kplus-Betrieb und die St. Martinus Klinik in Langenfeld-Richrath als ein gemeinsames Krankenhaus mit zwei Standorten unter dem Dach von der GFO geführt werden. Bis dahin wird auch der bisherige Betrieb wie gewohnt weiterlaufen, bestätigte uns die Kplus Gruppe. Trotz Abwerbungen sei "die Zahl der Mitarbeitenden stabil" geblieben: "Es hat vereinzelte Kündigungen gegeben, die aber im Rahmen der üblichen Fluktuation liegen."
Erst Jubel, dann Verwirrung – jetzt der Durchbruch?
Vor knapp einem Monat verkündete Hildens Bürgermeister Claus Pommer, das St. Josefs Krankenhaus sei nach der Zusage der GOF „gerettet“.
Nach dem Jubel folgte etwas Ernüchterung: Denn der Kreis und die Städte Hilden und Langenfeld müssten die GFO mit Millionenbeträgen anschubfinanzieren. Dann fiel der Stadtverwaltung in Hilden auf, dass sie eine Zusage an die GFO nicht einhalten kann: Eine Kommune darf kein verzinstes Darlehen vergeben.
Und schließlich hat das Kommunalministerium angemerkt, dass es wegen der finanziellen Unterstützung verfassungsrechtliche Probleme geben könnte.
Ungeachtet dessen: Die Beteiligten setzen ihren Kurs fort. Am 7. Dezember 2023 haben GFO und die Kplus-Gruppe, die bisherigen Eigentümer des St. Josefs Krankenhauses, den Übernahme-Vertrag besiegelt.
Und was ist jetzt mit den rechtlichen Bedenken? Dr. Barbara Florange von der GFO-Geschäftsführung erklärte nach der Vertragsunterzeichnung lediglich: „Wir haben unser Vorhaben, das St. Josefs Krankenhaus und die GFO Klinik Langenfeld zu einem gemeinsamen Krankenhaus zusammenzuführen, beim Bundeskartellamt anmelden können – und erwarten eine positive Antwort.“
Daran hat sich seitdem auch nichts geändert, wie uns ein GFO-Sprecher auf aktuelle Nachfrage mitteilt.
Und was ist mit St. Josef in Haan?
Das Haaner Krankenhaus kann leider nicht weiterbetrieben werden. Allerdings könnte sich eine neue Nutzung ergeben: Ende Februar erklärte die Kplus-Gruppe, am Standort könne ein Gesundheitscampus entstehen. Nähere Infos könnte es "im ersten Quartal 2024" geben...
Bericht: Achim Kaemmerer
Foto/Montage: anzeiger/24.de / klimkin/Pixabay
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