Orange Days 2023: Hilden setzt Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen

Ausstellung über Catcalling, Brötchentüten mit Notruf-Nummern und mehr Aktionen

„In Deutschland wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt“, sagt Kirsten Max, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Hilden. „Das Spektrum reicht von Körperverletzungen, sexuellen Übergriffen, Stalking und Freiheitsberaubung bis hin zu Femiziden. Jeden dritten Tag tötet ein Mann seine (Ex-)Partnerin. 105 Fälle häuslicher Gewalt gegen Frauen wurden 2022 allein in Hilden angezeigt.“

 

Um solche Gewalttaten sichtbar zu machen und ins Bewusstsein der Menschen zu rücken, starten Ende November 2023 weltweit die diesjährigen „Orange Days“, benannt nach der UN-Kampagne „Orange The World“.

Auch in Hilden finden Aktionen statt, um auf das wichtige Thema aufmerksam zu machen.

 

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Das Programm

Frauenkinoprogramm „Paradise Highway“

Das Lux Kino, Benrather Straße 20, zeigt am Mittwoch, 8. November 2023, um 19:30 Uhr den Thriller (2022) von Anna Gutto, mit Juliette Binoche, Morgan Freeman und Frank Grillo.

 

Informationsstand und Aktion „Nein zu Gewalt“: Handabdrücke sammeln

Die Frauenberatung beim SKFM Mettmann e.V. und der Internationale Frauentreff stehen am Samstag, 25. November 2023, von 10 bis 13 Uhr vor dem Bürgerhaus, Mittelstraße 40, für Fragen und Auskünfte zur Verfügung.

 

„Auch wer nicht selbst betroffen ist, hat statistisch gesehen Menschen im Freundeskreis und in der Familie, die es sind“, erklärt Kirsten Max. „Dann ist es gut, diesen Menschen helfen zu können. Dazu reicht manchmal schon eine Telefonnummer.“

Wer an diesem Tag ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzen möchte, kann dies mit einer einfachen Geste tun: Inspiriert von der „STOPP“-Kampagne von UN Women sammelt die Gleichstellungsstelle am Infostand orangefarbene Handabdrücke. Diese werden anschließend zu einem Banner mit dem Slogan „Nein zu Gewalt“ zusammengesetzt und an wechselnden Standorten in der Stadt aufgehängt.

 

Ausstellung „Wir kreiden an – Catcalling ist kein Kompliment“ in der Stadtbibliothek

Der englische Begriff „Catcalls“ steht für Übergriffe ohne direkten Körperkontakt. „Anzügliche Gesten, Pfiffe, sexistische Kommentare gehören zum Alltag fast jeder Frau“, macht Kirsten Max deutlich.

 

2022 hatten die Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Mettmann und die SKFM Frauenberatungsstelle dazu aufgerufen, persönliche Erfahrungen mit Kreide auf die Straße zu bringen oder alternativ einzusenden. Zahlreiche Rückmeldungen gingen damals ein. Einige der Erfahrungen wurden für die Ausstellung in der Stadtbibliothek am Nove-Mesto-Platz visualisiert. Darunter Sprüche wie „Na Schnecke, schon belegt?“ und „Bei dir würde ich auch gerne mal Fieber messen!“

Wir haben berichtet.

„Was manche vielleicht als harmlos oder sogar als Kompliment abtun, ist nichts anderes als eine verbale Form der sexuellen Belästigung“, sagt Kirsten Max. „Es ist nachgewiesen, dass Catcalling zu Ängsten und psychischen Erkrankungen führen kann. Nicht umsonst ist Catcalling in vielen europäischen Ländern eine Straftat. So zum Beispiel in Portugal, Spanien, Frankreich, Belgien und in den Niederlanden.“

 

Öffnungszeiten der Ausstellung vom 28. November bis 9. Dezember 2023: dienstags und mittwochs von 9:30 bis 16 Uhr, donnerstags von 13 bis 18 Uhr, freitags von 13 bis 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 14 Uhr 

 

Brötchentütenaktion

Ab dem 25. November 2023 unterstützen kreisweit unter anderem Bäckereien, Tankstellen und Apotheken die Brötchentütenaktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ – eine gemeinschaftliche Initiative der Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Mettmann.

In diesem Jahr werden erstmalig kreisweit über 100.000 Tüten verteilt. Diese sind bedruckt mit den wichtigsten Hilfetelefon-Nummern und Kontaktstellen für Frauen und Mädchen, die Opfer von Gewalt geworden sind.

„Auf diesem Weg kommen die Informationen direkt in die Wohnungen der Menschen; also dorthin, wo die Gewalt statistisch am häufigsten passiert“, so Kirsten Max.

 

Fahnenaktion von Terre des Femmes

Die Fahne „Frei leben -ohne Gewalt“ wird am Bürgerhaus gehisst

 

Quelle: Stadt Hilden
Fotos: Stadt Hilden / UN Women Deutschland e.V.

 


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