
Kippen schnippen – das wird teuer
17.07.2020Düsseldorf hat seine Bußgelder für Müllsünder erhöht – aber in Hilden sind die Strafen noch saftiger
Es ist einfach nur ein ekliger Anblick: Zigarettenstummel auf dem Boden, Plastikmüll im Stadtpark, Essensreste auf dem Gehweg. Gibt es leider in jeder Stadt. So etwas darf nicht ungestraft bleiben.
Unter Nachbar Düsseldorf hat die Bußgelder für Müllsünder erhöht und damit mediale Aufmerksamkeit erfahren:
- Zigaretten achtlos wegwerfen: von 10 auf 50€
- Essensreste, Verpackungen, Pizzakartons u.ä. achtlos wegwerfen: von 20 auf 50€
- Aschenbecher im Rinnstein entleeren: von 35 auf 75€
- Hundekot nicht ordnungsgemäß entsorgen: von 75 auf 100€
- Hausmüll an und in öffentlichen Abfalleimern entsorgen: von 75 auf 100€
50€ für ein gedankenloses Kippen schnippen - "Richtig so", sagen diejenigen, die großen Wert auf ein gepflegtes Stadtbild legen. Wer möchte sich schon in einer verschandelten Umgebung leben?
Dabei ist das sogar noch verhältnismäßig günstig. Denn in Hilden sind die Bußgelder gegen Schmutzfinken und Umweltverschmutzern noch saftiger.
„Die Stadt Hilden hat die Buß- und Verwarngelder bereits zum 1. September 2019 erhöht“, teilt das Presseamt auf Anfrage von anzeiger24.de mit. „Dabei hat sich die Stadt an dem Empfehlungskatalog des Landes Nordrhein-Westfalen orientiert, der als Zielsetzung hatte, illegale Entsorgungen von Abfall strenger zu ahnden. Seitdem wird beispielsweise bei einem Verstoß gegen das Verunreinigungsverbot (Fallenlassen von Zigarettenkippen, Taschentüchern, Lebensmittelresten/-verpackungen usw.) grundsätzlich sofort ein formelles schriftliches Bußgeldverfahren eingeleitet.“
Die Strafzahlung kann 100 bis 1.000€ betragen – je nach Einzelfall und Ausmaß der Verunreinigung legt das Ordnungsamt die Höhe individuell fest. Wiederholungstäter können auch härter bestraft werden, „Vor der Änderung wurden derartige Ordnungswidrigkeiten in Hilden mit einem Verwarngeld von 15 Euro geahndet“, erklärt die Stadt Hilden. Eine Kippe unsachgemäß zu entsorgen, das ist also in Hilden mindestens doppelt so teuer wie in Düsseldorf.
Weitere Beispiele für Bußgelder
- Spucken auf Straßen/Anlagen: 20€ Verwarngeld (vorher 5€)
- Ausspucken von Kaugummis 40€ Verwarngeld (vorher 10€)
- Urinieren auf Straßen/in Anlagen: 55€ Verwarngeld (vorher 35€)
Also: Sauber bleiben ist in jedem Fall die bessere Wahl!
Der städtische Bauhof sorgt für etwas mehr Sauberkeit
Am vergangenen Wochenende wurden rund 50 Altreifen im Hildener Stadtwald illegal entsorgt. Die Stadt vermutet einen "gewerblichen Verursacher, zum Beispiel einen Reifenhändler oder eine Werkstatt". Ein solcher Fall erfordert noch härtere Sanktionen, so die Stadt: „Müllablagerungen stellen i.d.R. neben dem Verstoß gegen die OBV Hilden auch einen Verstoß gegen das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) dar und werden bei größerem Umfang daher über die darin enthaltenen Bußgeldvorschrift mit einem Bußgeld bis 100.000 Euro geahndet.“ Die Ermittlungen laufen.
Im vergangenen März hat ein Unbekannter ein asbesthaltiges Lüftungsrohr am Kesselsweiher abgeladen. Die Entsorgung war aufwendig und teuer, daher sollte dem Verursacher auch eine ordentliche Strafzahlung drohen. Er konnte jedoch noch nicht ermittelt werden.
Ein grundsätzliches Problem: Leider werden viele Müllsünder vom Ordnungsamt nicht auf frischer Tat ertappt. Für dieses Jahr liegt laut Presseamt noch keine Statistik über Ordnungswidrigkeiten vor.
Dennoch: Herum liegender Müll ärgert nicht nur die Stadt, sondern auch die meisten Menschen, die hier leben.
Text/Fotos: A.Kaemmerer
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