Keine Poller für die Schwanenstraße – Apotheker stellt Bürgerantrag

18.10.2024

Politik lehnte Brückensanierung ab – Planung noch völlig offen

Die Schwanenstraße ist ein uriger schmucker Hungucker in der Hildener „Altstadt“, aber auch ein Zufahrtsweg für PKW und LKW in Richtung Fußgängerzone und Schwanenplatz. Dort gibt es neben einer Apotheke auch mehrere Gesundheitspraxen. Patientinnen und Patienten, die dort hingelangen wollen, könnten ein Problem bekommen, denn der Stadtentwicklungsausschuss hat im Januar 2024 beschlossen, dass die Zufahrt durch Poller gesperrt werden solle – um die marode Brücke über der Itter zu schützen. So weit will es der Apotheker Jürgen Wunderlich nicht kommen lassen und hat eine Unterschriftensammlung gegen die Umsetzung des Beschlusses initiiert. In der kommenden Woche will er sie dem Rathaus in Form eines Bürgerantrags übergeben.

Die Forderung: Die Schwanenstraße soll für Kfz weiterhin offen bleiben. Allerdings soll zumindest für Fahrzeuge ab 3,5 t eine Sperrung ermöglicht werden.

 

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Warum soll die Zufahrt gesperrt werden?

Die Brücke über der Itter ist sanierungsbedürftig und hält vor allem den Schwerlastverkehr nicht mehr lange aus. Die Verwaltung hatte einmal den Plan, das Bauwerk, bzw. den Deckel zu erneuern und die Sohle tieferzulegen – für 5.921.500 Euro. In 2026 war der Baustart geplant.

Das wollte die CDU-Fraktion aber nicht mittragen und beantragte stattdessen die „Einrichtung einer Polleranlage“. SPD, Grüne, Bürgeraktion und Allianz für Hilden stimmten mit dafür. Eine Gegenstimme gab es von der FDP, eine Enthaltung von der AfD (s. Protokoll der Sitzung, TOP 5.1).

 

Die Mehrheit aus CDU, FDP, AfD, Bürgeraktion und Allianz für Hilden votierte außerdem – gegen die Stimmen von SPD und Grüne – für eine Vertagung der Abstimmung zur Brückensanierung.

 

Was hat sich seitdem getan? Offenbar nicht viel

Im Haushaltsplanentwurf für 2025 ist scheinbar noch nichts eingepreist. Dort heißt es lediglich (S. 507): „Die Weiterplanung des Projektes [gemeint ist die Brückensanierung] wurde durch politischen Beschluss versagt. Dadurch kann das Projekt nicht abgeschlossen werden. Zurzeit erfolgt eine Prüfung eines alternativen vorübergehenden Lösungsansatzes [also die beschlossene Poller-Einrichtung]. Da das Ergebnis völlig offen ist, kann der Finanzbedarf zum jetzigen Zeitpunkt nicht benannt werden.

Ist aus dem Projekt also eine Luftbrücke geworden?

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Foto/Montage: anzeiger24.de

 


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