
Hundesteuer-Posse: Jetzt will Marianus Krall Bürgermeister werden
07.03.2025Tierischer Paukenschlag: Jetzt wird zurück gebellt
„Ich bin kein Wutbürger, aber ich bin sauer“, sagt Marianus Krall. Und zwar auf die Hildener Stadtverwaltung. Bundesweit hat der Antiquitätenhändler für Schlagzeilen gesorgt, weil er gegen die Mühlen der Amtsstuben kämpft: Er soll Steuer für zwei Hunde zahlen, obwohl er keine hat; auch wir haben mehrfach berichtet. Doch das ist nicht das einzige, was ihn umtreibt. Seinen Ärger will er nun mit einem überraschenden Move krönen: Zur Kommunalwahl im September 2025 will er für das Bürgermeisteramt kandidieren.
Warum dieses?
„Niemand kümmert sich um die Missstände“
Dabei ist die Hundesteuer-Posse nicht einmal der Auslöser für seine Kandidatur. Über das Rathaus und die Situation seiner Stadt kann er sich regelrecht in Rage reden: „Als ich vor 34 Jahren hierhin gekommen bin, war Hilden noch das Zugpferd des Kreises, eine prosperierende Stadt – während unsere Nachbarn geschlafen haben.“ Das sei jetzt vorbei, bzw. habe sich umgekehrt, findet er: „Hilden ist abgehängt, Langenfeld und Monheim sind an uns vorbei gezogen.“ Dort seien beispielsweise attraktive Gewerbegebiete entwickelt worden, farbenfrohe Blumen und Pflanzen blühen auf, und die Angestellten der Verwaltungen haben „Spaß an ihrer Arbeit“, hat er beobachtet.
Und Hilden? Dort vergammeln der Stadtpark und die Itter-Brücken, das Rathaus-Personal sei schlicht und ergreifend „unfähig“ (nicht nur in Bezug auf die Hundesteuer-Affaire), niemand kümmere sich um die Missstände, und viele städtische Einrichtungen wie der Bauhof seien eine einzige „Fehlplanung“, schimpft Marianus Krall.
Doch nicht nur die Verwaltung bekommt ihr Fett weg. Hinzu komme eine „verbohrte Parteipolitik“ im Stadtrat: „Da werden Vorschläge einfach abgelehnt, weil sie von einer anderen Fraktion kommt. Überparteiliche Politik ist hier nicht möglich.“
Und was muss sich ändern?
Nun ja, Probleme benennen, ist eine Sache. Die Probleme zu lösen eine andere. Und Unmut, Groll und Frust alleine sind sicherlich noch keine Qualifikation, um einen Behördenapparat zu leiten. Führungsstärke, politische Erfahrung und Kenntnisse über Verwaltungsstrukturen sollten auch vorhanden sein. Außerdem ist ein Bürgermeister auf politische Mehrheiten im Stadtrat angewiesen. Und nicht zu vergessen: Die Haushaltslage ist hochgradig prekär. Die Stadt muss sparen, bis es quietscht.
Ist sich Marianus Krall dieser Verantwortung bewusst, sollte er tatsächlich an die Verwaltungsspitze gewählt werden?
„Ich werde einmal richtig aufräumen“, kündigt er an. „Die gesamte Verwaltung wird auseinander gerupft.“ Außerdem wolle er sämtliche abgelehnten Bürgerbegehren der letzten Jahre einmal durchforsten und ggf. noch einmal zur Chefsache machen,
Noch ist seine Kandidatur allerdings nicht offiziell. Er muss erst einmal die Formalien regeln, beispielsweise den Weg ins Wählerverzeichnis einschlagen und Unterschriften sammeln.
Eins macht er aber deutlich: „Ich meine es ernst. Das ist keine Spaß-Kandidatur!“
Bericht: Achim Kaemmerer
Fotos: anzeiger24.de
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