Flüchtlings-Unterkunft Sporthalle Weidenweg: Rathaus stellt sich den Bürgerfragen

Es rumort in der Bevölkerung – Hildener startet Petition

Es ist ein Dauerthema, und ein Ende ist nicht in Sicht: Die Stadt Hilden rechnet damit, dass in wenigen Wochen die 867 Plätze für Flüchtlinge in den derzeitigen Einrichtungen nicht mehr ausreichen. Als zusätzlichen Standort für weitere Kapazitäten soll nun ab November die Sporthalle am Weidenweg – erneut – hergerichtet werden. Wir haben berichtet.

 

Bürgermeister Claus Pommer und seine Verwaltung werden das Vorhaben bei einer Informationsveranstaltung am Mittwoch, 25. Oktober 2023, ab 18 Uhr in der Erlöserkirche, St. Konrad-Allee 76a, genauer vorstellen und Fragen der Bürgerinnen und Bürger beantworten.

Es wird sicherlich viel zu besprechen geben.

 

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Was ist geplant?

Etwa 100 Menschen sollen in der Turnhalle in Kabinen untergebracht werden. Alle in Frage kommenden – städtischen – Objekte seien „geprüft und bewertet“ worden, erklärt das Rathaus. Dabei sei „keine geeignete und kurzfristig nutzbare Immobilie“ gefunden worden.

 

Allerdings hat die Stadtverwaltung eine Alternative im Blick: Auf dem Privatgrundstück der ehemaligen Wiederhold-Villa an der Düsseldorfer Straße könnten Wohnmodule aufgestellt werden. Dafür müsste die Stadt aber eine Vereinbarung mit den Eigentümern aushandeln – und das könnte ein Jahr dauern.

 

Die Sporthalle ist wegen eines Bodenschadens ohnehin geschlossen; lediglich der Judo Club hat eine Ausnahmeregelung erwirken können.

Doch bis die Module auf dem Wiederhold-Gelände aufgestellt und bezugsfertig sind und obendrein die Halle saniert wird, kann es bis in das Jahr 2025 hinein dauern, bis Schulen und Vereine wieder dort Sport betreiben dürfen.

 

Kritik: "Keine Mitbestimmung" und "Unterbringung nicht menschenwürdig"

Viele Menschen sind nun aufgebracht: Muss es wirklich ausgerechnet die Sporthalle sein? Auch im Stadtrat sind viele Mitglieder nicht einverstanden mit der Lösung.

Derweil regt sich auch in der Bevölkerung Widerstand. Ein Hildener hat eine Petition gegen die Schließung der Weidenweg-Sporthalle gestartet.

Die Gründe: „Es gibt schon jetzt Konflikte mit der Nachbarschaft sowie ansässigen Organisationen wie Schulen und Vereine. Sei es durch den Wegfall der Bildungsmöglichkeiten (vier Standorte von Grundschulen) im Sport in der Schule; sei es durch den Wegfall von sozialen Räumen.

 

Die Sporthalle sei außerdem „nicht geeignet, um dort bis zu 100 Menschen dauerhaft wohnen zu lassen“, heißt es weiter. „Die Lüftung ist komplett unzureichend. Auch die hygienischen Zustände und die Privatsphäre der Menschen der Menschen muss man hier im Auge haben. Es gibt für die Bewohner keine Ausweichmöglichkeiten in dieser Halle, außer in ihren kleinen Spanplatten-Boxen zu sitzen. Es gibt nur Gemeinschaftsduschen.“

Diese Unterbringung sei „nicht menschenwürdig. Wir müssen Lösungen suchen, dürfen aber nicht hinnehmen, dass Menschen unter solchen Umständen hier untergebracht werden.“.

 

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Der Initiator kritisiert außerdem: „Es gab keine Mitbestimmung und auch keine Nachbarschaftsbefragung, ob hier Konflikte mit Nachbarschaftsinterressen bestehen können. Diese sind aber bei einer solch gravierenden Entscheidung zu berücksichtigen so will es nach meiner Kenntnis auch der Gesetzgeber.“

 

Der Antragsteller wirft der Stadt zudem „Untätigkeit“ vor: „Dass man nicht das Jahr genutzt hat, um Ausweichmöglichkeiten für die Grundschulen und Vereine für den Fall der Nutzung Weidenweg zu schaffen, ist für mich nicht nachvollziehbar. Man wusste schließlich seit 2022, was kommen kann.“

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Fotos: anzeiger24.de / kahll/Pixabay

 


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