Erst die Wespen, dann Rattenplage – was ist mit Hilden?

Sie fressen und vermehren sich – Bekämpfung mit Giftködern

Deutschland hat ordentlich geschwitzt in den vergangenen Wochen. Doch Schweiß und Durst waren nicht die einzigen Leiden, die die Bevölkerung durchmachen musste. Unangenehme Nebenwirkungen anderer Art machten sich buchstäblich breit: Die große Hitzewelle und zunehmende Abfälle haben unter anderem in Berlin, Hamburg und Leipzig zu Rattenplagen geführt, wie einige Medien berichten. Oft kein schöner Anblick, und die Angst vor Krankheitserregern geht in den betroffenen Städten um. Ratten sammeln sich in der Kanalisation und werden von Essensresten bei Picknicken oder Grillpartys in den Parks angelockt. Und je mehr sie fressen, desto schneller vermehren sie sich. Kammerjäger schieben Sonderschichten, um der Lage Herr zu werden.

Kann das auch in Hilden passieren oder gibt es ähnliche Vorfälle in der Itterstadt?

Nein, beruhigt Daniela Karberg, Leiterin des Sachgebiets Allgemeine Ordnungsangelegenheiten der Stadtverwaltung, auf Anfrage von anzeiger24.de.
Für den Kreis Mettmann gilt seit 2016 ein Maßnahmepaket, das aus zwei Teilen besteht:

  • Dauerhaft überprüft ein vom Kreis bestellter Schädlingsbekämpfer das gesamte Kanalnetz und legt Giftköder für die Ratten aus. „Das Gift wirkt zeitversetzt, denn Ratten sind nicht dumm“, sagt Daniela Karberg. Die Entsorgung der Kadaver erledigt sich sozusagen „von selbst“: Entweder werden sie von anderen Ratten gefressen, oder sie werden weggespült.

  • Darüber hinaus rückt ein Team von Rattenbekämpfern aus, wenn sich in Einzelfällen Bürger melden (Ansprechpartnerin im Rathaus ist Frau Noever, Telefon 02103/72-322), beispielsweise bei vermehrten Ratten auf Spielplätzen. Auch in diesen Fällen werden Giftköderboxen aufgestellt.

„In diesem Sommer sind uns keine besondere Auffälligkeiten wegen der Hitze bekannt“, erklärt Daniela Karberg von der Stadt Hilden.

 

 

Die Bevölkerung kann vorbeugen, unter anderem mit folgenden Maßnahmen:

  • Lebensmittel und Speisereste nicht über die Toilette oder das Spülbecken entsorgen.
  • Essensreste landen am besten im Hausmüll.
  • Komposter schließen und nur mit kompostierbaren Abfällen befüllen.
  • Müllsäcke erst am Abholtag rausstellen.
  • Die eigenen Räume regelmäßig entrümpeln, um Nist- und Unterschlupfmöglichkeiten für Ratten zu vermeiden.
  • Futter für Haustiere in verschließbaren Behältern aufbewahren.
  • Keine Enten und Wildtauben im Park füttern; auch davon zehren die Ratten und verbreiten Keime und Bakterien.

 

 Symbolfoto: pixabay