Elternbeirat: "Unsere Kräfte sind am Ende"

Bürgermeister Pommer will Beiträge erstatten – doch reicht das...?

Elternbeiträge erstatten trotz Haushaltsloch – mit diesem Vorstoß möchte Bürgermeister Claus Pommer den Familien in Hilden etwas entgegen kommen. Wie berichtet, will er dem Stadtrat vorschlagen, den Beitrag für Betreuungsangebote in Kindertagesstätten und der Kindertagespflege für einen Monat zurück zu zahlen. Das erste Mal soll der Ausschuss für Finanzen am 21. April das Thema beraten.

Ihm sei dabei die Brisanz bewusst, erklärte Pommer dazu – einerseits wegen der Kassenlage, andererseits, weil es „zu Ungerechtigkeiten“ führen könne.


Nun hat sich der Jugendamtselternbeirat (JAEB) von Hilden zu Wort gemeldet.

 

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JAEB: Bis zu 40% Betreuungszeit wurde verkürzt – Probleme in Familien

„Obwohl Ihr Vorstoß grundsätzlich begrüßenswert ist, ist die beschriebene Ausgestaltung den Eltern nur schwer zu vermitteln“, schreiben u.a. die Vorstände Heike Schüler und Michaela Hegener an Bürgermeister Pommer.

Die Gründe: Seit dem 16. März 2020 habe es in den Kindergärten keinen Regelbetrieb mehr“ gegeben.


Die Chronik: Zunächst gab es nur Betreuung für Kinder von Eltern aus „systemrelevanten“ Berufen. Mitte Mai 2020 wurden wieder Vorschulkinder betreut. Ab 8. Juni 2020 galt ein eingeschränkter Regelbetrieb, gekürzt um zehn Wochenstunden. Mitten im Winter-Lockdown, am 14. Dezember 2020, hat die Landesregierung an die Eltern appelliert, ihre Kinder zu Hause zu betreuen. Ab dem 22. Februar 2021 gibt es wieder den eingeschränkten Regelbetrieb.

 


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Für die Eltern bedeute dieser eingeschränkte Regelbetrieb „eine Verkürzung der Betreuungszeiten von mindestens 22% bis maximal 40%! Es ist sicherlich unschwer nachzuvollziehen, dass diese pauschalen Kürzungen in den Familien zu Problemen führen“, erklärt der JAEB. Auch habe es ständige, meist kurzfristig angekündigte Gruppen- und Kindergartenschließungen gegeben, u.a. wegen „personeller Mangelwirtschaft“, was eine weitere Belastung für die Eltern gewesen sei.

 

Die Forderungen

Daher fordert der JAEB: „Die sofortige finanzielle Kompensation der reduzierten Stunden. Das heißt: Kann eine Betreuung nur für 35, anstatt 45 Stunden angeboten werden, erfolgt die Zahlung des Kitabeitrages ebenfalls in der reduzierten Höhe und das solange, bis die benötigte Betreuungszeit wieder sichergestellt werden kann.“

 


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Die Vertreter der Elternschaft fordern außerdem den Regelbetrieb, vorbehaltlich der Sicherstellung eines erforderlichen Personalschlüssels: „Denn letztlich wurde der mit Vertrag zwischen Träger und Elternschaft benötigte Betreuungsumfang in den meisten Fällen auf Grundlage der beruflichen Erfordernisse gewählt und festgelegt. Es ist unschwer nachvollziehbar, dass es den meisten Eltern nicht möglich ist, (mal eben) die Arbeitszeit am mittlerweile flexibel angebotenen Betreuungsumfang zu orientieren. Mit dem um zehn Stunden reduzierten Betreuungsumfang ist es den meisten berufstätigen Eltern nur unter mehr als erschwerten Bedingungen möglich, ihren beruflichen Verpflichtungen nachzukommen. Wir haben lange durchgehalten, aber unsere Kräfte sind am Ende!“

Der JAEB bittet daher um ein Gespräch mit Bürgermeister Pommer.

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: Engin Akyurt/Iximus / Pixabay


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