Digitalisierung historischer Zeitungen

Wie kann man Zeitungsschätze langfristig sichern

Die Stadtarchivare aus Hilden, Velbert und Haan haben ihre auf Mikrofilm gespeicherten Zeitungsschätze an das LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum zur Digitalisierung übergeben. Damit ist im Kreis Mettmann ein Pilotprojekt gestartet.

Im Gegensatz zu Großstädten wie München und Berlin, in denen Zeitungen in der Staatsbibliothek gesammelt werden, beherbergen in NRW und im Kreis Mettmann die jeweiligen Stadtarchive ihre Regionalzeitungen seit dem Jahr 1849. Die meisten Zeitungen wurden seit dem Zweiten Weltkrieg auf Mikrofilm gespeichert, um das Papier zu schonen und die Originale nicht unnötig zu beanspruchen. Doch das Durchsehen von Mikrofilmen ist nicht mehr zeitgemäß. Für viele Readerdrucker, die man zum lesen benötigt, gibt es auch keine Ersatzteile mehr.

Die Mikrofilme aus den Stadtarchiven Hilden, Velbert und Haan werden nun vom LVR per Hochleistungsscanner gescannt und in mehreren Arbeitsschritten in eine PDF-Datei umgewandelt. Nach dem Start im Kreis Mettmann sollen noch über 100 Zeitungen aus NRW in den nächsten zwei Jahren digitalisiert werden. Diese finden dann im Internet, in einer digitalen Pressemappe einen neuen Platz. Die Pressemappe kann jeder einsehen und durchstöbern.

„Wie genau die Suche aussehen wird und ob es eine Volltextsuche gibt, müssen wir noch prüfen“, sagt Heike Bartel-Heuwinkel vom Reprografie-Team. „Stadtarchive müssen in der heutigen Zeit kundenfreundlich sein“, ergänzt Dr. Wolfgang Antweiler vom Stadtarchiv Hilden. Mit der Digitalisierung der historischen Zeitungen kommt man diesem Ziel ein gutes Stück näher. Denn gerade für Historiker und Ahnenforscher ist die Digitalisierung ein Erleichterung.

Die drei Archive im Kreis Mettmann wurden ausgesucht, da sie jeweils einen guten und hohen Bestand an historischen Zeitungen auf Mikrofilm haben:

 

- In Hilden gibt es ab dem Jahr 1869 das Rheinisches Volksblatt 
- In Haan die Haaner Volkszeitung ab dem Jahr 1896
- In Velbert-Langenberg wurde sogar ab dem Jahr 1849 mit dem „Zeitungs-Boten“ die erste regionale Zeitung im Kreis Mettmann verlegt.

 

Heike Bartel-Heuwinkel vom Reprografieteam erklärt abschließend: „Historische Zeitungen sind eine schützenswerte Quelle, und das Land übernimmt aus diesem Grund auch die Finanzierung der Digitalisierung“.