Atommüll-Endlager: Entscheidung für den Kreis Mettmann
05.11.2024BGE: Rhein-Ruhr Region scheidet aus – allerdings gibt es auch keine konkreten Standort-Vorschläge
Die Atomkraftwerke in Deutschland sind abgeschaltet, aber ein Problem bleibt nach wie vor ungelöst: Wohin mit dem radioaktiven „Atommüll“? Bei der Suche nach Standorten für die Lagerung gibt es nun ein erstes Zwischenergebnis – und die Bevölkerung des Kreises Mettmann und Umgebung werde davon nicht betroffen sein, teilt der zuständige Bundestagsabgeordnete Dr. Klaus Wiener (CDU) aus Haan mit: „In ihrem aktuellen Bericht fixiert die zuständige Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) bereits Teilgebiete Deutschlands, die für die Lagerung radioaktiven atomaren Abfalls definitiv nicht in Frage kommen, und unsere Region gehört dazu.“
Laut BGE Endlagersuche Navigator liegt die gesamte Rhein-Ruhr in einem Gebiet, „welches bereits aus dem Standortverfahren ausgeschieden ist“.
Allerdings gibt es auch noch kein Areal, das als „geeignet“ in Betracht gezogen wird. Vielmehr werden diverse Standortregionen außerhalb von NRW angezeigt, die als „nicht geeignet“ oder „gering geeignet“ eingestuft worden oder wo es „noch keine Einordnung“ gibt. „Alle anderen Gebiete wurden noch nicht bewertet und befinden sich entsprechend weiterhin im Prüfprozess“, heißt es in einer Pressemitteilung der BGE.
Endlager erst 2068?
Außerdem: seien „die veröffentlichten Arbeitsstände noch keine verbindlichen Ergebnisse, weil die Einschränkung der Teilgebiete auf Standortregionen gemäß Gesetz erst am Ende der Phase I durch den Gesetzgeber erfolgt“, erklärt die Behörde weiter. „Ende 2027 wird die BGE Standortregionen für die übertägige Erkundung vorschlagen. Dieser Vorschlag wird dann vom Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) geprüft. Wissenschaft und Öffentlichkeit werden durch das BASE beteiligt. Die Entscheidung über Standortregionen, die in Phase II übertägig erkundet werden, trifft schließlich der Bundesgesetzgeber.“
Für den Kreis Mettmann aber bestehe bereits jetzt Gewissheit, sagt MdB Klaus Wiener: Aus den „objektiv nachvollziehbaren, wissenschaftlichen Kriterien“ lasse sich jetzt „eindeutig ableiten: Im Kreis Mettmann wird kein radioaktiver Abfall aus den deutschen Kernkraftwerken endgelagert. So werden immer mehr Gebiete für andere Verwendungen, wie etwa die Geothermie, geöffnet.“
Allerdings kritisiert der Oppositionspolitiker auch, dass „das grüne Bundesumweltministerium die Entscheidung unnötig verzögere“, denn: „Ursprünglich sollte bis 2031 ein Standort gefunden und gebaut werden. Nun sieht es eher nach 2046 oder sogar 2068 aus. Die Endlagersuche muss dringend beschleunigt werden, denn derzeit lagern die radioaktiven Abfälle oberirdisch in Zwischenlagern. Und dass es schneller geht, das sehen wir an Ländern wie Finnland, Schweden oder die Schweiz. Von diesen Erfahrungen gilt es zu profitieren.“
Bericht: Achim Kaemmerer
Portraitfoto: Büro MdB Wiener
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