Ärgernis auf Klotzstraße: Bauminseln bremsen Radfahrer aus – warum wurde das nicht anders geplant?

27.07.2024

Stadt hat Gelegenheit nicht genutzt, um mit dem Umbau Fritz-Gressard-Platz einen Radweg einzuplanen

***Leitartikel***

Über diese verkehrstechnische Planung schütteln Radfahrer seit jeher den Kopf: Ein paar Monate nach dem Umbau Fritz-Gressard-Platz/Stadtpark hat die Stadt im September 2023 zwei neue Bauminseln am westlichen Ende der Mittelstraße angelegt. Das ist zwar schön für das Stadtgrün, aber für den Radverkehr auf der Klotzstraße Richtung Norden einfach nur ärgerlich.
Warum? Der Gehweg ist mit dem Zusatzzeichen ZZ 1022-10 („Radfahrer frei“) ausgezeichnet, d.h. Radfahrer dürfen diesen Weg mitbenutzen (in Schrittgeschwindigkeit), müssen es aber nicht. Wenn jedoch PKW, LKW und Busse auf der regulären Fahrbahn an den Radfahrern vorbei rauschen, nehmen sie dieses Angebot eines kombinierten Rad-/Fußweges sicher gerne an  Außerdem führt ein vorheriger Radstreifen regelrecht zu diesem Weg hin. Warum also auf die Straße wechseln?

Doch bei den Bauminseln ist dann Schluss mit Radverkehrsfluss: Denn die stehen einfach nur im Weg und bremsen die Radler aus.  

Wer hat sowas geplant? Und warum wurde beim Umbau Fritz-Gressard-Platz nicht auch gleich eine Radspur auf der Klotzstraße mit eingeplant?

 

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Abstimmung mit Straßen.NRW bezog sich nur auf Umbau 

Das wollten die Grünen aus dem Stadtrat auch gerne mal wissen und haben vor mehreren Monaten eine Anfrage an das Rathaus gestellt. Die damalige Antwort: Die Klotz- und Benrather Straßen sind Landesstraßen (L404), d.h.: Neuaufteilungen der Fahrbahn müssen mit dem Landesbetrieb Straßen.NRW abgestimmt werden.

Das ist hier aber nicht geschehen, denn beim Umbau des Gressard-Platzes „lag nicht der Fokus auf straßenbaulichen Aspekten, sondern auf der städtebaulichen Aufwertung des Übergangs von der Mittelstraße zum Fritz-Gressard-Platz / Stadtpark“, heißt es in dem Schreiben.

 

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Also: Bei der Gelegenheit hätte die Stadt gleichzeitig eine Lösung für Radfahrer mit einplanen können. Doch das ist jetzt abgehakt.

Stattdessen verweist die Verwaltung auf das Mobilitätskonzept, das ja gerade erstellt wird, in der Tat viele Belange für den Radverkehr berücksichtigt und die Weichen für die Verkehrspolitik der nächsten Jahrzehnte stellen soll: „Von dessen Ergebnis wird abhängen, ob für diesen Bereich im Sinne der Mobilitätswende der vorhandene Straßenraum neu aufzuteilen ist“, erklärt dazu das Rathaus.

Nach weiteren Abstimmungsprozessen mit Straßen NRW könnte ein Ergebnis sein, „dass ein zusätzliches Angebot für Radfahrer zu schaffen ist.“

 

Bis dahin wird aber noch viel Zeit vergehen…

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Fotos: anzeiger24.de

 


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