
Historie der Heimat: Gruiten-Dorf

Neben vielen Einkaufs- und Dienstleistungsadressen bietet Haan, oder viel mehr Gruiten, auch Sehenswürdigkeiten und Freizeitaktivitäten in der Natur an. So findet sich unweit der „Station“ das historische und denkmalgeschützte Gruiten-Dorf. Als „Station“ bezeichnete man den oberen Teil Gruitens, nahe dem Bahnhof. Dieser trug früher nach seinem Bau den Namen „Bahnhof Haan“, da der heutige Haaner Bahnhof noch nicht gebaut war. Die „Station“ wurde etwa um 1900 aufgrund seiner perfekten Lage zwischen Düsseldorf und Wuppertal erbaut. Durch starken Zuspruch der damaligen Investoren, legten die Haaner sich ins Zeug, beim Bau einer Eisenbahnstrecke von Köln nach Wuppertal einen weiteren Bahnhof zu bekommen. Den heutigen Haaner Bahnhof.
Das nachweislich älteste Gebäude in dem lauschigen Dörfchen ist die Kirche auf dem heutigen Friedhof. Diese wurde etwa um 1170 erbaut. Heute findet man auf dem Friedhof lediglich den Kirchturm vor. Der Rest der damaligen Kirche wurde abgerissen da sie für die steigende Bevölkerungszahl zu klein wurde. Bei diesem Abriss entdeckte man Überreste welche hier bereits im Jahre 900 bestattet wurden.

Neben der Landwirtschaft fanden die Gruitener hier auch Arbeit in der Kalkgewinnung. Dieser wurde bis etwa 1960 nahe dem historischen Dorf gefördert und in großen Fabriken gleich hier verarbeitet. Gruiten zog dank seines Bahnhofs und der guten Arbeitsbedingungen viele Gastarbeiter aus fernen Ländern her, deren Wurzeln teilweise bis heute in Gruiten-Dorf leben.
„Gruiten war immer Weltoffen und hat eine ganz eigene Mentalität“, erklärt Wolfgang Stötzner, erster Vorsitzender des BVV (Bürger- und Verehrs-Verein e.V.). Er selbst lebt schon sein ganzes Leben lang in Gruiten und kann sich eine andere Heimat garnicht vorstellen.
Bei einer Volksabstimmung über die Zugehörigkeit Gruitens stand Wolfgang Stötzner persönlich auf der Straße und demonstrierte dafür dass Gruiten zu Haan gehören solle. Zur Auswahl stand neben Haan noch Wuppertal.


Von 1930 bis 1952 hatte Gruiten einen der ersten Oberleitungsbusse in Euopa. Dieser erleichterte den Bürgern nicht nur die Anreise zu ihrem Arbeitsplatz sondern machte sie im allgemeinen unabhängiger. Grund dafür, dass ausgerechnet Gruiten einen solchen Bus erhielt war dass die Firma Siemens damals eine Teststrecke auf deutschen Boden gesucht hatte. Gruiten bot sich hier aufgrund seiner Vielfalt im Gelände an. Der Bus fuhr sogar bis nach Mettmann. Auch heute fahren noch Busse durch das historische Dorf, diese benötigen jedoch keine Oberleitungen mehr.
Darüber hinaus stand
Heute zieht Gruiten-Dorf Besucher von Nah und Fern. Aufgrund seiner relativ großen Auswahl an Wanderrouten durch die historische Landschaft und das denkmalgeschützte Dorf kommen Naturfreunde hier voll auf ihre Kosten. Nach einem gemütlichen und lehrreichen Spaziergang können die Besucher Gruiten-Dorfs hier im Dorf Café einen köstlichen hausgemachten Kuchen in rustikalem Ambiente genießen.