Deutsche Bahn: Milliarden-Investitionen – und Milliarden-Verluste

22.03.2024

Auch Vorstand spricht von einer „Zeitenwende“

Die Bilanzpressekonferenz der Deutschen Bahn (DB) AG hat Licht- und Schattenseiten präsentiert: Zum einen habe der Konzern 2023 „so viel wie noch nie in ein leistungsfähiges Schienennetz und die Fahrzeugflotte“ investiert – nämlich rund 7,6 Milliarden Euro netto aus Eigenmitteln, und damit 16 Prozent mehr als im Vorjahr, sagte der Vorstandsvorsitzende Dr. Richard Lutz. Hinzu kommen Kosten für die Modernisierung der maroden Infrastruktur in Höhe von über 1 Milliarde Euro.

 

Auf der anderen Seite bedeutet das auch: Der DB-Konzern hat das Geschäftsjahr 2023 mit einem bereinigten EBIT von -964 Millionen Euro abgeschlossen (im Vorjahr: 1.225 Millionen Euro).

 

Der Umsatz des DB-Konzerns betrug im Geschäftsjahr 2023 rund 45,2 Milliarden Euro; das sind rund 13 Prozent weniger als 2022. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf eine branchenweite Normalisierung der Frachtraten in der internationalen Logistik zurückzuführen, die wie erwartet auch DB Schenker spürte. Mit 1,1 Milliarden Euro operativem Gewinn lag DB Schenker beim bereinigten EBIT aber weiterhin mehr als doppelt so hoch als das Vor-Corona-Niveau.

 

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Im Kerngeschäft der DB, dem Systemverbund Bahn, stieg der Umsatz um 6,2 Prozent auf rund 26,2 Milliarden Euro. Der Fernverkehr legte 2023 beim Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 18,4 Prozent auf rund 5,9 Milliarden Euro zu.

Die Nahverkehrstochter DB Regio erreichte einen Umsatz von rund 9,7 Milliarden Euro – ein Plus von 7,4 Prozent gegenüber 2022.

Bei der Verkehrsleistung (Schiene und Bus) steigerte sich DB Regio deutlich um über 9 Prozent auf rund 43,5 Millionen Personenkilometer, auch dank des Deutschlandtickets.

DB Fernverkehr lag bei der Verkehrsleistung 2023 mit rund 45,5 Millionen Personenkilometern (plus 9,0 Prozent) erstmals wieder über dem Vor-Corona-Niveau.

Bei DB Cargo stieg der Umsatz 2023 um 6,4 Prozent auf rund 5,6 Milliarden Euro.

 

Für 2024 rechnet die DB wieder mit einem positiven bereinigten EBIT von über 1 Milliarde Euro und einer Umsatzsteigerung auf rund 47 Milliarden Euro. Denn die Nachfrage im Personenverkehr auf der Schiene sei 2023 weiter gestiegen.

 

„Das Jahr 2023 markiert eine Zeitenwende“, so Lutz. „Gemeinsam mit dem Bund haben wir das größte und umfassendste Investitionsprogramm seit der Bahnreform 1994 beschlossen. Wir fahren das Schienennetz nicht länger auf Verschleiß, sondern sanieren und modernisieren die Infrastruktur von Grund auf. Dank der starken Aufstockung der Haushaltsmittel durch den Bund können wir rund 30 Milliarden Euro zusätzlich investieren. Damit treiben wir die Umsetzung unserer Strategie der Starken Schiene weiter voran.“

 

Quelle: DB
Foto: anzeiger24.de /Bruno/Pixabay

 


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