SPD-Politiker Boris Pistorius wird neuer Verteidigungsminister

Bisheriger Innenminister von Niedersachsen folgt auf die glücklose Christine Lambrecht

Nach mehreren Pannenmeldungen und reichlich Kritik an ihrer Amtsführung hat die SPD-Verteidigungsministerin Christine Lambrecht am vergangenen Wochenende ihren Rücktritt verkündet.

Tagelang wurde nun spekuliert, wer ihr nachfolgen soll. Nun, am Dienstagmittag, 17. Januar 2023, erklärte Bundeskanzler Olaf Scholz, dass der Parteigenosse Boris Pistorius das Amt übernehmen wird. Bisher ist der 62-Jährige als Innenminister von Niedersachsen bekannt.

„Pistorius ist ein äußerst erfahrener Politiker, der verwaltungserprobt ist, sich seit Jahren mit Sicherheitspolitik beschäftigt und mit seiner Kompetenz, seiner Durchsetzungsfähigkeit und seinem großen Herz genau die richtige Person ist, um die Bundeswehr durch diese Zeitenwende zu führen“, so Scholz.

 

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"Helikopter-Mutter" Lambrecht: Zu viele Fettnäpfchen

Christine Lambrecht hat laut Medienberichten immer wieder den Eindruck vermittelt, dass ihr die Position nicht wirklich behagt, dass sie mit ihren Aufgaben überfordert sei und dass ihr jeglicher Instinkt für ihr Wirken in der Öffentlichkeit fehle.

 

Mit der Legislaturperiode der Ampel-Koalition hat sie ein schweres Erbe übernommen: eine marode und kaputtgesparte Bundeswehr, deren Ausrüstung alles andere als kriegstauglich ist.

 

Sie habe beispielsweise die Rangabzeichen von Soldatinnen und Soldaten nicht lernen wollen.

Als sich der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine zuspitzte, verkündete sie stolz, dass Deutschland „5000 Helme“ stiften würde – was ihr aber eher Häme statt Applaus einbrachte.

 

Dann geschah das Unfassbare: Russland überfiel tatsächlich die Ukraine. Bundeskanzler Scholz rief die „Zeitenwende“ und ein „Sondervermögen“ von 100 Milliarden Euro zur Auf- bzw. Nachrüstung der Bundeswehr aus. Und die Ministerin hat – laut Medienberichten – mit diesem Budget noch nicht viel erreichen können. Man warf ihr auch mangelnde Leidenschaft und Empathie für ihr Ressort und die Truppe vor.

 

Stattdessen nutzte sie die Flugbereitschaft der Bundeswehr, um mit ihrem Sohn in den Sylt-Urlaub zu fliegen. Den Flug hat sie zwar bezahlt, aber das Geschmäckle – und das virale Instagram-Foto des Filius im Hubschrauber – blieb an ihr haften. Witze über die "Helikopter-Mutter" machten überall die Runde.

 

Der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, war dann wohl das Instagram-Video aus der Silvesternacht zum Jahr 2023: Nicht nur die Unprofessionalität der Tonaufnahme, sondern auch das Bild, das Lambrecht vermittelte (über den Ukraine-Krieg sprechen, während rings umher die Böller knallen), machte sie zum Gespött der Nation.

 

Nach all diesen Fettnäpfchen also hat sie ihren Hut, bzw. das Schiffchen genommen und den Platz freigemacht.

 

Ihr Nachfolger Boris Pistorius hat nun einiges aufzuarbeiten – und dass in einer wirklich schwierigen Krisen-Zeit…

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Fotos: Bundesverteidigungsministerium / Land Niedersachsen

 


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