Sie wollten Ostdeutschland mit Waffengewalt erobern: „Sächsische Separatisten“ festgenommen

05.11.2024

Generalbundesanwalt: Rassistische Gruppierung wollte nach „Systemsturz“ nationalsozialistischen Staat errichten

Die Bundesanwaltschaft hat am frühen Dienstagmorgen, 5. November 2024, auf Grundlage von Haftbefehlen des Ermittlungsrichters des Bundesgerichtshofs acht deutsche Staatsangehörige an verschiedenen Orten in und um Leipzig, in Dresden, in einem Ort des Landkreises Meißen sowie im polnischen Zgorzelec festnehmen lassen. Zudem wurden rund 20 Häuser und Wohnungen sowie Räumlichkeiten von nichttatverdächtigen Personen, darunter in Wien und im Bezirk Krems-Land (Österreich), durchsucht, das teilt die Bundesanwaltschaft mit: „Die festgenommenen Beschuldigten sind dringend verdächtig, sich in einer inländischen terroristischen Vereinigung mitgliedschaftlich betätigt zu haben,“ teilweise „als Jugendliche und Heranwachsende“.

 

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Militante Gruppe mit "antisemitischer Ideologie" trainierte für den "Kampf"

Die Beschuldigten sollen einer spätestens im November 2020 gegründeten Vereinigung angehören, die sich selbst „Sächsische Separatisten“ nennt. Hierbei handelt es sich um eine aus 15 bis 20 Personen bestehende militante Gruppierung, „deren Ideologie von rassistischen, antisemitischen und in Teilen apokalyptischen Vorstellungen geprägt ist“, heißt es weiter: „Ihre Mitglieder verbindet eine tiefe Ablehnung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland. Aus Sicht der Vereinigung steht außer Zweifel, dass Deutschland vor dem ‚Kollaps‘ steht und an einem, wenngleich zeitlich noch unbestimmten ‚Tag X‘ der staatliche und gesellschaftliche Zusammenbruch eintreten wird.“


Die Gruppierung soll daher geplant haben „mit Waffengewalt Gebiete in Sachsen und gegebenenfalls auch in anderen ostdeutschen Ländern zu erobern, um dort ein am Nationalsozialismus ausgerichtetes Staats- und Gesellschaftswesen zu errichten. Unerwünschte Menschengruppen sollen notfalls durch ethnische Säuberungen aus der Gegend entfernt werden.“

Für den Fall des „unausweichlichen Systemsturzes“ haben die Mitglieder – darunter die festgenommenen Beschuldigten – laut Bundesstaatsanwaltschaft paramilitärische Trainings mit Kampfausrüstung (Häuserkampf, der Umgang mit Schusswaffen, Nacht- und Gewaltmärsche sowie Patrouillengänge) trainiert haben. Außerdem habe sich die Gruppierung militärische Ausrüstungsgegenstände, so etwa Tarnfleckanzüge, Gefechtshelme, Gasmasken und Schutzwesten besorgt.

 

Quelle: Generalbundesanwalt
Symbolfoto: Archiv anzeiger24.de

 


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