Rheinland-Pfalz: Ministerpräsidentin Dreyer tritt zurück: „Die Kraft reicht nicht mehr“

19.06.2024

Begründung: Persönliche Belastungen und Erschöpfung – Alexander Schweitzer soll Nachfolger werden

Für viele Menschen völlig überraschend verkündete Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, am 19. Juni 2024 bei einer Pressekonferenz in Mainz ihren Rücktritt. Sie betonte, wie „schwer“ ihr dieser Schritt falle und erläuterte die Gründe, die zu ihrer Entscheidung führten.

„Es fällt mir unendlich schwer, diesen Schritt zu gehen und Ihnen heute mitzuteilen, dass ich von dem wunderbaren Amt als Ministerpräsidentin zurücktreten werde und warum diese Entscheidung für mich notwendig wurde“, erklärte Dreyer. Sie habe den Bürgern und Bürgerinnen bei ihrer Vereidigung versprochen, mit ihrer ganzen Kraft dem Land zu dienen. In den letzten Wochen habe sie jedoch gemerkt, dass ihre Energie „nicht mehr ausreiche, um den Herausforderungen und Anstrengungen des Amtes gerecht zu werden“.

 

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Dreyer sprach offen über die zunehmende Erschöpfung, die sie verspüre: „Ich muss so viel mehr Energie aufbringen als zuvor, um meinem Amt, der großen Verantwortung, dem Druck und den vielen Terminen - vom frühen Morgen bis zum späten Abend an sieben Tagen in der Woche - noch gerecht zu werden. Der Anspruch an mich selbst ist dabei, immer meine ganze Kraft zu geben.“ Sie habe immer viel Energie gehabt, die sie über sich hinauswachsen ließ, doch nun lade ihr Akku nicht mehr so schnell auf.
Sie habe versucht, alles zu geben: „Aber ich spüre zum ersten Mal, dass diese Kraft endlich ist. Daher ist es für mich die richtige Zeit, mein Amt in andere Hände zu geben.“

 

Ihre Fraktion habe sich auf ihren Vorschlag hin geschlossen für Alexander Schweitzer als ihren Nachfolger ausgesprochen. Die Wahl sei für die letzte Landtagssitzung vor der Sommerpause am 10. Juli 2024 vorgesehen.

 

Dreyer blickte auf ihre 22 Jahre im Dienst des Landes zurück, davon elf Jahre als Sozialministerin und elf Jahre als Ministerpräsidentin. Sie betonte die Erfolge und Herausforderungen ihrer Amtszeit, darunter die Bewältigung des Strukturwandels, Digitalisierung, KI, Klimawandel, Fluchtbewegungen, die Corona-Pandemie, die Naturkatastrophe im Ahrtal und der Krieg in der Ukraine.

 

Quelle: Landesregierung Rheinland-Pfalz
Foto: Staatskanzlei RLP / Elisa Biscotti

 


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