Ausverkauf des VW-Konzerns – IG Metall: „Kein Werk ist mehr sicher“

28.10.2024

Standorte sollen „ausbluten“, es drohe Massenarbeitslosigkeit – Gewerkschaft: „Kampfansage an Rabiatpläne“

Von einer „Kampfansage historischen Ausmaßes an die eigene Belegschaft und an ganze Heimatregionen im Herz des Konzerns“ spricht die IG Metall Wolfsburg: Am Montag, 28. Oktober 2024, hat der Vorstand von VW dem Gesamtbetriebsrat die Spar- und Streichliste präsentiert, und die hat es in sich:

  • mindestens drei VW-Fabriken in Deutschland sollen geschlossen werden
  • praktisch alle verbleibenden Werke sollen verkleinert werden
  • der Konzern will sich von bisherigen Kernbereichen trennen
  • ganze Abteilungen und Bereiche sollen ins Ausland verlagert oder extern vergeben werden
  • die übrig gebliebenen Beschäftigten sollen massive Entgeltverluste von 10 Prozent hinnehmen und auf die aktuell 167 Euro hohe monatliche Tarifliche Zulage und den Bonus im Tarif-Plus verzichten.
  • Jubiläums-Einmalzahlungen für 25 und 35 Jahre Zugehörigkeit sollen abgeschafft werden
  • für 2025 und 2026 soll es eine Nullrunde bei den Tarifverhandlungen geben ´

 

"Ausverkauf des Konzerns, der abtaucht"

Diesen Katalog erläuterte die Gewerkschaft bei parallel laufenden Infoveranstaltungen für die Belegschaft an allen zehn Standorten: „Das alles ist kein Säbelrasseln als Taktik in der aktuellen Haustarifrunde. Der Vorstand will all das wirklich, hält es ohne Abstriche für alternativlos“, sagte die Gesamtbetriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo im Stammwerk an der Südstraße: „Alle deutschen VW-Werke sind von diesen Plänen betroffen. Keines ist sicher!“

 

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Dies sei der „Ausverkauf“ des Konzerns, der seine Standortregionen „ausbluten lasse“ und „zehntausende Volkswagen-Beschäftigte in die Massenarbeitslosigkeit schicke“.

 

Cavallo wirft dem Vorstand außerdem vor, kein Konzept für die künftige Produktpalette und die Technologieführerschaft zu haben, stattdessen „abzutauchen“ und sich nicht an Absprachen zu halten.

Der Vorstand spiele somit „massiv mit dem Risiko, dass hier bald alles eskaliert. Und damit meine ich, dass wir die Gespräche abbrechen und machen, was eine Belegschaft machen muss, wenn sie um ihre Existenz fürchtet“, so Cavallo. Ende Oktober steht die zweite Verhandlungsrunde im VW-Haustarif an.

 

Auch IGM-Verhandlungsführer und Bezirksleiter Thorsten Gröger kündigte massiven Widerstand an: „Diese Rabiatpläne des Vorstandes sind in keiner Weise hinnehmbar und ein Bruch mit allem, was wir in den letzten Jahrzehnten im Unternehmen erlebt haben. Das ist ein tiefer Stich in das Herz der hart arbeitenden VW-Belegschaft! Wir erwarten, dass statt Kahlschlagfantasien von Volkswagen und seinem Vorstand am Verhandlungstisch tragfähige Zukunftskonzepte skizziert werden, dort, wo von Arbeitgeberseite bislang wenig mehr als Floskeln präsentiert wurde.“

 

Quelle: IG Metall Wolfsburg

Foto: Regine Schmidt/Pixabay

 


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